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Leverkusen ist Herbstmeister

20. Dezember 2009

Die so oft als der ewige Zweite belächelte Werkself von Bayer 04 schickt sich an, die Liga eines Besseren zu belehren. Zum Abschluss der Hinrunde lässt Leverkusen als unbesiegter Spitzenreiter die Konkurrenz hinter sich.

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Mit zwei Toren sichert Kroos (l.) den Leverkusenern den Sieg. Er feiert mit Kiessling und Barnetta. (Foto: AP)
Mit zwei Toren sichert Kroos (l.) den Leverkusenern den SiegBild: AP

Von wegen "Ihr werdet nie Deutscher Meister!", wie es so oft von den Zuschauerrängen hallt. Bayer Leverkusen sicherte sich zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte nach 2001/02 die Herbstmeisterschaft - und das souverän. Am 17. und letzten Hinrundenspieltag verteidigte die Werkself mit einem 3:2 (1:1)-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach die Tabellenführung. Betont nüchtern bewerte Bayer-Coach Jupp Heynckes die Situation: "Wir stehen auf der ersten Tabellenposition. Das ist wichtig für mich, nicht die Herbstmeisterschaft als solche."

Die Mannschaft von Bayer 04 feiert die Herbstmeisterschaft und bedankt sich mit einem Spruchband bei ihren Zuschauern. (Foto: AP)
Die Mannschaft von Bayer 04 feiert die Herbstmeisterschaft und bedankt sich bei ihren ZuschauernBild: AP

Mit 35 Punkten hat das Bayer-Team einen Zähler mehr auf dem Konto als der Tabellenzweite Schalke 04. Die "Königsblauen" hatten am Freitag den FSV Mainz 05 mit 1:0 (1:0) besiegt.

Bayern München ist dran

Als Dritter geht der FC Bayern München in die Winterpause. Der deutsche Rekordmeister ließ sich von Hertha BSC nicht vom Erfolgskurs abbringen und schickte den Tabellenletzten mit 5:2 (3:0) nach Hause. Gegen den Abstiegskandidaten aus der Bundeshauptstadt feierte die Elf von Louis van Gaal ihren vierten Sieg in Serie und hielt damit Anschluss an die Spitze. Kapitän Mark van Bommel blickt alles in allem zufrieden auf die Hinrunde zurück: "Ich finde, dass wir insgesamt gar nicht so schlecht gespielt haben. Am Anfang haben die Ergebnisse nicht gestimmt, und deswegen hatten wir einen Rückstand. Am Ende hat man gesehen, wie wir Fußball spielen können."

Hamburg gewinnt das Nordderby

Hamburgs Marcell Jansen nach seinem 2:0 gegen Werder Bremen (Bild: AP /Fabian Bimmer)
Den Erzfeind besiegt: Marcell Jansen, Torschütze des 2:0Bild: AP

Der Hamburger SV hat sich mit einem hart umkämpften 2:1 (2:0) im Nordderby gegen Werder Bremen aus seiner Mini-Krise geschossen. Dabei schafften es die Bremer nicht, aus einer einstündigen Überzahl Kapital zu schlagen. Nationalspieler Jerome Boateng hatte in der 32. Minute nach einer zweifelhaften Notbremse die Rote Karte gesehen. Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:0 für die Hamburger, aber nur wenige Minuten nach dem Platzverweis nutzte Marcell Jansen einen Torwartfehler von Tim Wiese zum vorentscheidenden 2:0. Obwohl die Bremer in der Folge feldüberlegen waren, schafften sie es erst in der dritten Minute der Nachspielzeit, den Anschlusstreffer zu erzielen. Hamburg bleibt damit im Verfolgerkreis, Bremen fällt nach der zweiten Niederlage nacheinander etwas zurück.

Dortmund holt Geburtstagssieg

Barrios freut sich über sein Tor zum 1:0 für den BVB. (Foto: AP)
Barrios freut sich über sein Tor zum 1:0 für den BVBBild: AP

Die Borussia aus Dortmund bezwang Aufsteiger SC Freiburg knapp mit 1:0 (1:0) und sorgte mit dem erhofften Sieg zum 100. Jahrestag der Vereinsgründung für gute Stimmung bei den anschließenden Feierlichkeiten. Zehn Spiele ohne Niederlage ließen die Westfalen bis auf Platz fünf der Tabelle klettern.

Titelverteidiger VfL Wolfsburg kam bei Eintracht Frankfurt nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus und verpasste damit das Ziel, seinem angeschlagenen Trainer Armin Veh ein ruhiges Weihnachtsfest zu bescheren. Mit dem Remis am Main blieben die "Wölfe" zum fünften Mal in Serie ohne Sieg.

Bochum kämpft und siegt

Drei späte Tore und drei Punkte gab es für den VfL Bochum. Das Team von Trainer Heiko Herrlich hat seine tolle Aufholjagd mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg gekrönt. Trotz eines 0:2-Pausenrückstands gewannen die um den Klassenerhalt kämpfenden Bochumer bei Hannover 96 noch mit 3:2 (0:2). Bochum-Coach Herrlich zeigte sich im Anschluss vorsichtig optimistisch: "So einen 0:2-Rückstand wegzustecken in unserer Situation, daran konnte jeder sehen, dass die Mannschaft in Takt ist, dass sie unbedingt will, dass sie an sich glaubt."

Kölner "Kantersieg" gegen den Club

Der 1. FC Köln kann doch noch Tore schießen. Beim 3:0 (1:0) gegen den Besorgnis erregend schlechten 1. FC Nürnberg erzielten die Kölner ihre Saisontreffer acht, neun und zehn. Nürnberg eilt mit Riesenschritten der zweiten Liga entgegen. Lukas Podolski blieb im Kölner Trikot übrigens wieder ohne Treffer - seit über 1000 Minuten schon. Macht nichts, sagt Poldi: "Wir wollen den Klassenerhalt schaffen mit der ganzen Mannschaft. Und da ist egal, ob der Novakovic trifft oder wer auch sonst."

Die Stuttgarter Spieler beglückwünschen Cacau zu seinem Tor zum 2:1. (Foto: AP)
Die Stuttgarter feiern Cacau nach dessen Tor zum 2:1Bild: AP

Dagegen schöpft der VfB Stuttgart im Kampf gegen den Abstieg neue Hoffnung. Den Schwaben gelang gegen den ungeliebten Nachbarn 1899 Hoffenheim ein verdientes 3:1 (1:1) und damit auch in der Bundesliga ein Befreiungsschlag. Durch den Heimerfolg beendete der VfB eine Serie von neun Ligaspielen ohne Sieg. Der neue Trainer Christian Gross bewertete das Ergebnis als ersten kleinen Schritt: "Wir wollten natürlich auch was machen für unsere Fans und unsere Mitglieder, damit sie einigermaßen schöne Weihnachten haben, sportliche Weihnachten."

Autor: Calle Kops/Tobias Oelmaier

Redaktion: Wolfgang van Kann