Libyen: Unterstützung lokaler Medien | Afrika | DW | 26.09.2011
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Afrika

Libyen: Unterstützung lokaler Medien

Die DW Akademie macht nach dem Ende der Gaddafi-Diktatur eine erste Bestandsaufnahme der Medienlandschaft in Libyen. Im Oktober startet das erste Training für Radio-Journalisten.

Nach dem Sturz von Diktator Muammar al-Ghaddafi und der Machtübernahme durch den Nationalen Übergangsrat befindet sich Libyen in einer Phase des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs. Den Medien kommt dabei eine entscheidende Rolle beim Aufbau demokratischer und zivilgesellschaftlicher Strukturen zu. Carsten von Nahmen, Leiter Afrika der DW Akademie, und Projektmanager Martin Hilbert besuchten im September lokale Rundfunksender in Bengasi, um sich einen Überblick über die Situation und Perspektiven der neu entstandenen Medien im Osten Libyens zu verschaffen. Ein erstes Ergebnis: Ab Mitte Oktober wird die DW Akademie Journalistinnen und Journalisten von vier Radiosendern in Bengasi trainieren.

09.2011 DW-AKADEMIE Medienentwicklung Afrika Libyen Nahmen 2

Ihm habe die Reise deutlich gezeigt, wie groß der Bedarf und wie positiv die Resonanz auf die Unterstützung durch die DW Akademie sei, so von Nahmen. Zwar gehen die Kämpfe in einigen Landesteilen noch weiter, doch die Entwicklung der Medienlandschaft in Bengasi und in anderen befreiten Gebieten betrachtet die DW Akademie zuversichtlich. "Die Menschen wollen etwas bewegen", ist Projektmanager Martin Hilbert überzeugt. Und besonders im Hörfunkbereich gebe es viele Menschen, die mit großem Engagement den Aufbau medialer Strukturen vorantreiben.

"Angefragt haben unsere Gesprächspartner vor allem Grundlagentrainings zu Nachrichten, Berichten und Live-Reportagen", berichtet von Nahmen. Diese Formate werden daher auch im Mittelpunkt der ersten, zweiwöchigen Fortbildungsmaßnahme in Bengasi stehen. Im November sollen dann Moderatoren in den Bereichen Interview und Talk-Show trainiert werden; im Dezember stehen Management-Schulungen für junge Führungskräfte auf dem Programm. Mit diesen Maßnahmen sollen die Sender, die sich seit dem Beginn der Revolution vor allem auf junge Freiwillige ohne journalistische Ausbildung stützen, möglichst schnell in die Lage versetzt werden, den Wiederaufbau und die demokratische Entwicklung des Landes professionell zu begleiten und zu unterstützen.

09.2011 DW-AKADEMIE Medienentwicklung Afrika Libyen 1

Einige Radiosender wurden teilweise aus den Überresten der alten Infrastrukturen geformt: So entstand Radio „Sawt Libya Al-Hurra“ (Stimme des freien Libyen), einer der künftigen Partnersender der DW Akademie, aus der Konkursmasse zweier Staatssender, die von den libyschen Rebellen übernommen wurden. Jetzt ist das Radio, das aus Bengasi landesweit über Mittelwelle sendet, so etwas wie der "offizielle Sender" des Nationalen Übergangsrates. Ein weiterer Partner der DW Akademie ist der Studentensender "Shabab" (Jugend), der im Mai 2011 gegründet wurde und nach Einschätzung der DW-Experten ein "ausgesprochen ambitioniertes Programm" bietet, aber kaum über technische Ausrüstung oder finanzielle Mittel verfügt. Alle Redakteure und Techniker arbeiten derzeit auf freiwilliger Basis und ohne Bezahlung.

"Dieses große persönliche Engagement unserer Partner wollen wir nach Kräften unterstützen", erklärt von Nahmen: "Unser erstes Training im Oktober soll nur der Auftakt sein für ein langfristiges Engagement in Libyen – nicht nur in Bengasi, sondern auch in Tripolis und anderen Landesteilen, sobald die Sicherheitslage es erlaubt."

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