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Libyen wählt neuen Regierungschef

12. September 2012

Ein Jahr nach dem Tod von Diktator Gaddafi schreitet Libyen in Richtung Demokratie. Das dokumentiert auch die jetzt anstehende Wahl eines Ministerpräsidenten. Allerdings überschattet Gewalt die Abstimmung.

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Mahmoud Dschibril, früherer Regierungschef in Libyen, (Foto: REUTERS)
Libyen Ministerpräsident Mahmud Dschibril in TripolisBild: Reuters

Der Regierungschef soll einer neuen Übergangsregierung in dem nordafrikanischen Land vorstehen. Zur Wahl an diesem Mittwoch stehen acht Kandidaten. Die besten Chancen haben nach Einschätzung von Beobachtern der amtierende stellvertretende Ministerpräsident Mustafa Abu Schagur sowie der Vorsitzende der Mehrheitsfraktion, Mahmud Dschibril (s. Bild). Seine Fraktion verfügt über 39 der insgesamt 80 Parteien-Mandate im Allgemeinen Nationalkongress.

Einigen und befrieden

Größte Herausforderung für den neuen Regierungschef dürfte die Einigung des nordafrikanischen Landes sein. Knapp ein Jahr nach dem Sturz und der Tötung von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi kommt es in Libyen nach wie vor zu blutigen Zusammenstößen zwischen verfeindeten Stämmen und Milizen. Das Land strotzt nach der jahrzehntelangen Gewaltherrschaft Gaddafis und dem Befreiungskampf gegen ihn noch immer vor Waffen.

Islamisten greifen US-Konsulat an

Betroffen von Gewalt in Libyen sind dabei bisweilen auch Auslandsvertretungen westlicher Staaten. So griffen militante Islamisten Medienberichten zufolge am Dienstagabend das US-Konsulat im libyschen Bengasi an. Wie der arabische Nachrichtensender Al-Arabija meldet, beschossen sie das Gebäude mit Panzerfäusten und versuchten, es in Brand zu setzen. Nach Angaben der Behörden wurde bei dem Angriff auf das Konsulat in Bengasi ein US-Bürger getötet.

Zuvor war es bereits in der ägyptischen Hauptstadt Kairo vor der US-Botschaft zu Protesten aufgebrachter Islamisten gekommen. Auslöser der Kundgebungen in Ägypten und Libyen ist ein Film, der von koptischen Christen produziert wurde, die in den USA leben. In dem Film wird nach Ansicht der Demonstranten der Prophet Mohammed verunglimpft.

haz/gmf (dpa, dapd, rtr)