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Syriza wird zweitstärkste Kraft

Daphne Grathwohl18. Juni 2012

Mit knapp 27 Prozent wird das linksradikale Bündnis Syriza zweitstärkste Kraft in Griechenland. Zentrale Figur der Linken ist Alexis Tsipras. Der stellt sich schon auf eine starke Rolle in der Opposition ein.

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SYRIZA-Chef Alexis Alexis Tsipras bei der griechischen Parlamentswahl am 17.6.2012 (Foto: REUTERS)
Syriza-Chef Alexis Alexis Tsipras bereit sich auf die Oppostion vorBild: Reuters

Gemischte Gefühle habe er, sagte Tsipras nach der Wahl: Schließlich sei man bis kurz vor die Quelle gekommen und habe doch kein Wasser trinken können. Poetisch ist er also auch, der rhetorisch versierte Syriza-Chef. Mit seiner Rhetorik und seinem dynamischen Auftreten konnte er viele Wähler überzeugen. Und mit dem Eindruck, er, der junge Parteichef, sei eben nicht korrumpierbar wie die alten Polit-Granden von Nea Dimokratia und Pasok.

Kern des Syriza-Wahlkampfs war die Ankündigung, den Spar-Kurs neu zu verhandeln. Griechenland sollte aber in der Euro-Zone bleiben. Daneben kündigte Syriza an, Schuldenrückzahlungen auszusetzen, Steuern zu senken und soziale Leistungen wieder zu erhöhen, um zunächst die griechische Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Tsipras als Stimmenfänger?

Szenarien wie den Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone parierte Tsipras mit markigen Sprüchen: "Der Ausstieg Griechenlands wird juristisch, politisch und ökonomisch die Euro-Zone auflösen." Ebenso wie: "Am 17. Juni ist das Spar-Memorandum Geschichte", kündigte Tsipras an, um in einem Atemzug fortzufahren: "Wir werden den Menschen keine Märchen erzählen".

Genau das werfen die politischen Gegner Tsipras vor: Er habe keine Lösung für die wirtschaftlichen und politischen Probleme des Landes. Der junge Politiker fange Stimmen ebenso wie die Vertreter der alten politischen Garde, die Griechenland in die Misere geritten haben – nämlich mit der Botschaft: "Geld ist genug da".