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Literaturpreis für Spiegelman

23. September 2012

Art Spiegelman ist ein renommierter amerikanischer Cartoonist und Comic-Autor. Nun wurde dem 64-jährigen Künstler ein bekannter deutscher Literatur-Preis verliehen.

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Der amerikanische Comic Book-Autor Art Spiegelman (Foto: afp)
Art SpiegelmanBild: Getty Images/AFP

Art Spiegelman hat an diesem Sonntag in Berlin den mit 50.000 Euro dotierten Siegfried Unseld Preis 2012 erhalten. Die Jury erklärte zu ihrer Auszeichnung, dass Spiegelman in seinen Werken klar und formstreng, gleichzeitig angriffslustig und selbsthinterfragend verschiedene Zeitebenen und Weltbilder als räumliche Erzählung sichtbar werden lasse.

Spiegelman ist vor allem durch seinen Comic Strip "Maus" berühmt geworden, in dem er die Erinnerungen seines Vaters an die Shoa beschreibt. 1992 erhielt er dafür als erster Comic-Autor den Pulitzer-Preis. Zugleich löste die anfangs kapitelweise im Avantgarde-Magazin "RAW" veröffentlichte Arbeit heftige Diskussionen aus. Die diskutierten Fragen waren unter anderem: Darf man ein KZ in einem Comic darstellen? Darf man Juden als Mäuse und Deutsche als Katzen zeichnen?

Comic Cover zu Art Spiegelmans Buch "Maus" (Foto: www.fischerverlage.de)
Mit diesem Comic wurde Spiegelman berühmtBild: Fischer Taschenbuch/Gunter Glücklich

Nur wenige Tage nach der Preisverleihung im Berliner Kino International bringt der S. Fischer Verlag am 26. September das Buch "MetaMaus" heraus, in dem Spiegelman Einblick in seine Arbeit gewährt. Der Künstler wurde 1948 in Stockholm als Kind von Shoa-Überlebenden geboren und wuchs in den USA auf. Seit 1980 gab er das Magazin "RAW" gemeinsam mit seiner Frau Francoise Mouly heraus.

Eine Retrospektive der Comics und Zeichnungen von Spiegelman zeigt derzeit das Kölner Museum Ludwig. Die Ausstellung "CO-MIX. Art Spiegelman" ist noch bis zum 6. Januar 2013 zu sehen.

Der Preis erinnert an den Verleger Siegfried Unseld, der mehr als 40 Jahre den Suhrkamp Verlag leitete. Die Auszeichnung wird seit 2004 alle zwei Jahre vergeben. Bisherige Preisträger waren Peter Handke, Inger Christensen, Bruno Latour sowie 2010 gemeinsam Sari Nusseibeh und Amos Oz.

gb/kle (dpa, dapd, www.museum-ludwig.de)