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Lufthansa: Eingeschränkte Übernahmeerlaubnis

21. Dezember 2017

Die EU-Kommission erlaubt der Lufthansa den Kauf der Air-Berlin-Tochter LGW unter Auflagen. Die Lufthansa habe ausreichende Zugeständnisse gemacht, sodass der Kauf nur begrenzte Auswirkungen auf den Wettbewerb habe.

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Deutschland Air Berlin und Lufthansa Flugzeuge Berlin-Tegel
Bild: Reuters/F. Bensch

"Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag in Brüssel. Damit seien die Bedenken der Wettbewerbshüter mit Blick auf negative Folgen für Verbraucher ausgeräumt.

Lufthansa wollte ursprünglich mit den Teilgesellschaften LGW und Niki für 210 Millionen Euro einen beträchtlichen Teil des Flugbetriebs der insolventen Air Berlin übernehmen. Die EU-Kommission äußerte allerdings Bedenken, dass der Branchenprimus durch die Niki-Übernahme auf Dutzenden Strecken zum Monopolisten würde. Auf Flugreisende hätten damit höhere Kosten und schlechtere Bedingungen zukommen können. Der Lufthansa-Konzern zog sein Angebot für Niki daraufhin zurück.

Den Angaben der EU-Kommission zufolge verzichtete Lufthansa nun auf einen Teil der in der Übernahme vorgesehenen Start- und Landerechte. "Insbesondere am Flughafen Düsseldorf würde sich der Bestand an Zeitnischen der Lufthansa um lediglich ein Prozent erhöhen - die Hälfte aller Zeitnischen würde von Konkurrenten der Lufthansa gehalten", sagte Vestager.

Eurowings soll weiter wachsen

Nach Angaben von Air Berlin wollte die Lufthansa 18 Millionen Euro für die Regionalflugtochter LGW aus Dortmund zahlen. Der Dax-Konzern konnte sich bei der Zerschlagung der insolventen Air Berlin nur ein kleineres Stück sichern als ursprünglich geplant. Die Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki mit ihren rund 20 Flugzeugen stieß auf so große Bedenken der EU-Wettbewerbshüter, dass die Lufthansa den Plan aufgab, woraufhin Niki Insolvenz anmelden musste und jetzt einen anderen Eigentümer finden soll.

Ursprünglich wollte die Kranich-Airline 81 Flieger von Air Berlin zum Ausbau ihrer Billigflugtochter Eurowings übernehmen. Die Kranich-Airline hätte laut Vestager jedoch auf einer bedeutenden Zahl von Strecken ein Monopol gehabt.

Auf die LGW entfielen 30 der 81 Maschinen. Die Regionalfluggesellschaft hat rund 870 Mitarbeiter. Sie war seit 2007 als Flugdienstleister für Air Berlin tätig und wurde von den Berlinern erst im Frühjahr für einen symbolischen Betrag gekauft. Eurowings soll jetzt aus eigener Kraft das mit der Übernahme angestrebte Flottenwachstum von 160 auf 210 Maschinen schaffen.

dk/hb (dpa, afp, rtr)