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AUA will Lufthansa

13. November 2008

Im Bieterprozess um die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines ist nur noch die Deutsche Lufthansa im Rennen. Die Lufthansa soll ihr Gebot aber mit Forderungen an den österreichischen Staat verbunden haben.

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Flugzeuge von Lufthansa und Austrian Airlines (Quelle: AP)
Bald vereint: Lufthansa und Austrian AirlinesBild: AP

Der Verkauf der Austrian Airlines (AUA) an die Lufthansa soll in den nächsten vier Wochen abgeschlossen werden. Der Chef der für den AUA-Verkauf zuständigen Staatsholding ÖIAG, Peter Michaelis, sagte am Donnerstagnachmittag (13.11.2008), dass er einen Vertragsabschluss innerhalb eines Monats erwarte. In der nächsten Aufsichtsratssitzung der Holding am 5. Dezember sollten die nötigen Beschlüsse gefasst werden. Lufthansa-Sprecher Patrick Meschenmoser teilte dazu nur mit: "Gemäß der Regel des Verfahrens kommentiert die Lufthansa diese Meldung nicht."

Symbolischer Preis

Die beiden anderen Bieter, Air France/KLM sowie die russische S7, würden nicht mehr berücksichtigt. Die Lufthansa hatte ihr Angebot für die Übernahme bis zum 3. Dezember befristet. Die AUA ist mit fast einer Milliarde Euro verschuldet. Offenbar ist die deutsche Fluggesellschaft bereit, die rot-weiß-rote Fluglinie zu einem eher symbolischen Preis zu kaufen, falls der österreichische Staat einen großen Teil der Schulden übernimmt. 500 Millionen Euro Schulden der AUA solle Österreich übernehmen, heißt es. Diese Forderung hatte die EU-Kommission auf den Plan gerufen. "Falls der Staat im Zusammenhang mit der Privatisierung (der AUA) staatliche Beihilfen zu gewähren beabsichtigt, müssten solche Beihilfen zunächst von der Kommission genehmigt werden", erklärte die Brüsseler Behörde.

Die Lufthansa will nach eigenen Angaben die staatlichen 42,75 Prozent an der AUA und die im Streubesitz befindlichen Aktien kaufen. Nach einem Beschluss der österreichischen Regierung soll allerdings eine Sperrminorität in österreichischem Besitz bleiben.

2000 Arbeitsplätze weniger

Nach österreichischen Presseberichten hat die Lufthansa keine Standortgarantie für Wien als Zentrale der AUA abgegeben. Ohne eine Übernahme durch einen größeren Partner wäre die Fluglinie nach Expertenmeinung nicht überlebensfähig. Selbst bei einer Übernahme durch die Lufthansa müsse mit einem Abbau von rund 2000 der etwa 8000 Stellen gerechnet werden. (chr)