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Lufthansa peilt Rekordjahr an

25. Oktober 2017

Trotz zuletzt gesunkenem Gewinn will die größte deutsche Airline in diesem Jahr das beste Ergebnis ihrer Firmengeschichte erreichen. Offenbar hat sie genug Geld, um weitere Rivalen in Europa zu übernehmen.

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Lufthansa Airbus A321-100
Bild: picture alliance/dpa/P.Mayall

Der Gewinn der Lufthansa ist im dritten Quartal um 17 Prozent zurückgegangen. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, betrug der Nettogewinn zwischen Juli und September 1,18 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 1,42 Milliarden Euro.

Analysten hatten mit weniger gerechnet und waren positiv überrascht. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um rund ein Drittel auf 1,52 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um gut elf Prozent auf 9,81 Milliarden Euro.

Lufthansa Jahresbilanz Carsten Spohr CEO
Lufthansa-Chef Carsten SpohrBild: Reuters/R. Orlowski

Insgesamt waren die ersten neun Monate des Jahres für die Lufthansa die besten der Firmengeschichte. "Dadurch erlangen wir die Investitions- und Wachstumsfähigkeit, die wir benötigen, um uns aktiv an der Konsolidierung des europäischen Airlinemarktes zu beteiligen und in die Zukunft unseres Unternehmens investieren zu können", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Spohr hatte zuletzt in Aussicht gestellt, dass 2017 für die Lufthansa deutlich besser ausfallen dürfte als 2016, als es einen Rekord-Gewinn von 1,75 Milliarden Euro gab. An diesem Ziel hält die Airline weiter fest.

Übernahme der Konkurrenz

Der größte Teil der Kosten durch die Übernahme von Teilen des insolventen Rivalen Air Berlin schlägt sich erst Anfang 2018 in den Lufthansa-Zahlen nieder, teilte das Management mit. Die Lufthansa hat sich Mitte Oktober mit der Air Berlin darauf geeinigt, deren Tochterfirmen Niki und LGW für 210 Millionen Euro sowie 1700 Mitarbeiter zu übernehmen.

Künftig will die Lufthansa etwa drei Viertel der Air-Berlin-Passagiere befördern, sagte Finanzchef Ulrik Svensson am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. 

Weil die Nummer eins in Deutschland einen Großteil der Nummer zwei schluckt, gibt es kartellrechtliche Bedenken. Eine Prüfung der Wettbewerbshüter steht noch aus. Die zuständige EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager rechnet damit, dass Lufthansa im Laufe dieses Verfahrens einige der übernommenen Strecken abgeben muss.

Eurowings, der Billigflieger der Lufthansa, soll 81 der gut 130 Air-Berlin-Flugzeuge übernehmen. Lufthansa-Chef Spohr will 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau von Eurowings stecken und insgesamt 3000 neue Stellen schaffen.

Zudem hat Spohr ein Auge auf die insolvente Alitalia geworfen. Hier will der Konzern aber nicht die gesamte italienische Fluggesellschaft übernehmen, sondern nur Teile einer "neu strukturierten Alitalia" mit einem "fokussierten Geschäftsmodell".

bea/ul (rtr, afp, dpa)