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Lufthansa: 60 Flugausfälle pro Tag

17. Oktober 2018

Im Sommer die Entschuldigung, jetzt die Zahlen dazu: Bei der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa fallen täglich im Durchschnitt 60 Flüge aus. Den Ärger der Passagiere verstehe er, meint ein Lufthansa-Manager.

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Deutschland Streik am Flughafen Frankfurt
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Probst

Im ganzen Lufthansa-Konzern sind in diesem Jahr bereits 18.000 Flüge ausgefallen, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem "Hamburger Abendblatt". "Das entspricht einer zweiwöchigen Schließung unseres größten Drehkreuzes in Frankfurt", so Hohmeister. Zum Vergleich: Im September gab es weltweit insgesamt 111.235 Lufthansa-Verbindungen. Ein Sprecher ergänzte, die Airline-Gruppe fliege rund 4400 mal am Tag.

Der Konzern hatte im Sommer seine Kunden um Entschuldigung für die massenhaften Verspätungen und Flugausfälle gebeten. Die Stammgesellschaft Lufthansa hatte nach früheren Angaben bereits im ersten Halbjahr 2018 mehr Flüge gestrichen als im Gesamtjahr 2017. Neben dem schlechten Wetter und fortgesetzten Fluglotsenstreiks nannte Lufthansa seinerzeit auch Engpässe an Flughäfen und bei den Flugsicherungen als Gründe.

Mehr Ersatzflugzeuge

"Unsere Kunden erwarten zu Recht Zuverlässigkeit von uns", sagte Lufthansa-Vorstand Hohmeister. Er kündigte in der Zeitung an, die Zahl der Reservemaschinen zu erhöhen. Sie sollen eingesetzt werden, damit es zu weniger Verspätungen kommt. Seit diesem Sommer gebe es zwar zwei Reserveflugzeuge in Frankfurt. Aber das reiche nicht, um die angespannte Situation am Boden und in der Luft zu kompensieren. Deshalb werde die Zahl erhöht, auch am Standort München.

Ein Großteil der Ursachen für Ausfälle und Verspätungen liege nicht bei den Airlines, sondern an anderer Stelle, wiederholte der Lufthansa-Vorstand - zum Beispiel bei der Flugsicherung, den Sicherheitskontrollen oder der Gepäckbeförderung. Hohmeister forderte eine gerechtere Aufteilung der Verspätungskosten innerhalb der Branche: "Wir werden auch mit unseren Systempartnern wie Flughäfen und Flugsicherungen über die Gebühren sprechen." Regeln für die Rechte der Passagiere sehen vor, dass Reisende bei Flugausfällen entschädigt werden müssen.

Die Lufthansa kämpft derzeit auch mit den steigenden Kerosin-Kosten. Die Lufthansa-Aktie hatte in der letzten Woche mit 18,14 Euro den tiefsten Stand seit August 2017 erreicht. Am Montag war sie noch einmal um mehr als drei Prozent absackt. Seither erholt sich das Papier etwas.

ar/hb (rtr (dpa)