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Lufthansa zahlt Staatshilfe zurück

12. November 2021

Die Lufthansa hat die stillen Einlagen des deutschen Staats vollständig zurückgezahlt. Die Rückzahlung gilt als Voraussetzung für weitere Fusionen und Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften.

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Deutschland Lufthansa startet zu ihrem längsten Nonstop-Passagierflug
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa/picture-alliance

Die Lufthansa hat wie angekündigt die in der Corona-Krise benötigte Finanzhilfe des deutschen Staates komplett getilgt. Die ausstehende Summe von einer Milliarde Euro aus einer stillen Einlage sei an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zurückgezahlt worden, teilte die Lufthansa am Freitag mit.

Die noch nicht gezogenen Mittel wurden zugleich gekündigt. Damit seien alle staatlichen Kredite und stillen Einlagen über insgesamt 3,5 Milliarden Euro früher als erwartet zurückgezahlt worden. Dies sei durch die steigende Nachfrage nach Flügen, die Verkleinerung des Unternehmens und die damit verbundene Rückkehr des Vertrauens der Kapitalmärkte in die Lufthansa möglich gewesen.

Mit neun Milliarden gegen die Pleite

"Im Namen aller Lufthanseatinnen und Lufthanseaten bedanke ich mich bei der deutschen Bundesregierung und den deutschen Steuerzahlern", erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Die Lufthansa-Gruppe war von Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien mit einem Finanzrahmen von neun Milliarden Euro vor der Pleite in der Corona-Krise bewahrt worden. Sie musste nur einen Teil der Mittel in Anspruch nehmen. Wegen des Geschäftseinbruchs in der Pandemie hatten Airlines zeitweise kaum Möglichkeiten, Geld am Kapitalmarkt aufzunehmen. Die Lufthansa konnte seit Ende 2020 wieder den Anleihemarkt anzapfen und im Oktober Mittel über eine Kapitalerhöhung beschaffen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr
Hatte gute Nachrichten zu verkünden: Lufthansa-Chef Carsten SpohrBild: Tobias Schwarz/dpa/picture alliance

Es bleibt noch eine direkte Aktienbeteiligung des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds von 14 Prozent des Grundkapitals. Diese Anteile sollen bis spätestens Oktober 2023 verkauft werden, bekräftigte am Freitag die Bundesregierung. Die Rückzahlung aller in der Corona-Krise gezahlten Staatshilfen gilt als Voraussetzung für weitere Fusionen und Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften. Denn so lange die Unternehmen der Branche staatlich gestützt werden, sind ihnen Zusammenschlüsse untersagt.

Lufthansa hat auch Hilfen von Österreich, der Schweiz und Belgien erhalten, die nach eigenen Angaben noch nicht zurückgezahlt sind. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lobten die schnelle Rückzahlung und verwiesen auf die Wirksamkeit der Staatshilfe zur Sicherung des Unternehmens und vieler Arbeitsplätze. Scholz erklärte: "Und es war ein gutes Geschäft für die Staatskasse - denn wie es aussieht, wird der Staat am Ende seines Engagements ein Plus machen."

hb/dk (dpa,rtr)