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Kunst

Ausstellung Renaissance und Reformation in LA

Klaus Krämer
19. November 2016

500 Jahre Reformation - auch in den USA ist dieses Jubiläum Thema, denn dort leben viele evangelische Christen. In Los Angeles widmet sich jetzt ein bedeutendes Museum dieser ereignisreichen Epoche.

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Staatliche Museen zu Berlin – Ausstellung Los Angeles County Museum of Art - Renaissance and Reformation
Bild: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister/Hans-Peter Klut

Das Los Angeles County Museum of Art (LACMA) wird gerade mit deutscher Kunst aus dem historischen Europa geflutet. Und zwar solcher Kunst, die die Neue Welt mangels rechtzeitiger Entdeckung überhaupt nicht hervorbringen konnte. Erst 1492 war Christoph Columbus an den Gestaden Amerikas gelandet. Also in etwa der Zeit, als diese Kunstwerke in Europa entstanden. Gleichwohl wurde sie Teil der US-amerikanischen Kultur- und Geistesgeschichte. An diesem Sonntag (20.11.2016) startet die Ausstellung "Renaissance and Reformation: German Art in the Age of Dürer and Cranach". Anhand von Schlüsselwerken der deutschen Kunst des 16. Jahrhunderts soll ein neuer Blick auf das Zeitalter der Reformation und deren historisches Umfeld geworfen werden, so die Intention.

Anders als bei den drei großen Luther-Ausstellungen, die im Oktober in New York, Atlanta und Minneapolis eröffnet wurden, geht es in L.A. nicht darum, den Menschen Martin Luther und dessen Wirken zu würdigen. Vielmehr soll der Wandel in der Kunst sichtbar gemacht werden.

Kunst, die bis heute prägt

Staatliche Museen zu Berlin – Ausstellung Los Angeles County Museum of Art - Renaissance and Reformation
Lucas Cranach d. J. malte Adam und Eva 1537 Bild: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister/Hans-Peter Klut

Die geistesgeschichtlichen Umwälzungen der Reformationszeit seien bei weitem nicht nur theologisch oder philosophisch motiviert gewesen, sagen die Generaldirektoren der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München. Leihgaben aus dem reichen Fundus ihrer Sammlungen haben die Ausstellung unter der Sonne Kaliforniens überhaupt erst möglich gemacht.

Die Kunst dieser Zeit zähle zu den wichtigsten Kapiteln deutscher und europäischer Kunst‐ und Kulturgeschichte. Damals habe sich ein regelrechter Bilderstreit entwickelt, betonen Michael Eissenhauer (Berlin), Hartwig Fischer (Dresden) und Bernhard Maaz (München): "Mit unseren Sammlungen können wir diese Suche nach einer neuen Bildsprache in aller Vielfalt anschaulich machen. Mit der Ausstellung in Los Angeles erzählen wir, wie die Reformation unsere mitteleuropäische Kulturlandschaft – und darüber hinaus – bis heute prägt", heißt es in einem gemeinsamen Statement.

Breites Angebot von Exponaten

Staatliche Museen zu Berlin – Ausstellung Los Angeles County Museum of Art - Renaissance and Reformation
Porträts sind in dieser Zeit eine sicher Einnahmequelle. Hier ein Gemälde von Hans Holbein d. J. von 1528Bild: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister/Hans-Peter Klut

Was in Los Angeles gezeigt wird, kann sich sehen lassen. Rund 120 Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Schatzkunst zeichnen ein facettenreiches Bild dieser Epoche. Darunter Meisterwerke von Dürer, Cranach, Holbein, Riemenschneider und Grünewald. Mit diesem Einblick in die religiösen, gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Zeit soll ein breites Publikum erreicht werden. Außerdem möchten die Veranstalter auch bei solchen Besucherinnen und Besuchern Neugierde wecken, die bislang nur wenig vertraut mit den Ereignissen und der Kunst dieser Epoche sind. Michael Govan, der Direktor des LACMA ist davon überzeugt, dass die Ausstellung eine "einzigartige Gelegenheit" bietet, "im Süden Kaliforniens die größten Errungenschaften der deutschen Renaissance-Kunst zu erleben".

Nicht irgendein Museum

Los Angeles County Museum of Art (LACMA) außen
Das LACMA, ein Museum im Schatten von PalmenBild: picture-alliance/Richard Cummi

Das Los Angeles County Museum of Art gehört zu den hervorragendsten Adressen für Ausstellungen. 1965 gegründet, ist es heute das größte Kunstmuseum im Westen der Vereinigten Staaten, mit einer enzyklopädischen Sammlung von über 120.000 Objekten. Die reichen von der Antike bis zur Gegenwart und umspannen die ganze geographische Welt sowie fast die gesamte Kunstgeschichte.

Dass bei dem Renommee des Hauses und dem Top-Thema "500 Jahre Reformation" auch das Auswärtige Amt die Ausstellung "Renaissance and Reformation: German Art in the Age of Dürer and Cranach" unterstützt, verwundert kaum. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft übernommen.