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Kinder als Waffe

22. Februar 2015

Ein Mädchen, nicht älter als acht Jahre, hat sich im Nordosten Nigerias in die Luft gesprengt. Dahinter vermutet wird die Terrormiliz Boko Haram.

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Karte Nigeria Potiskum

Die Selbstmordattentäterin riss bei dem Anschlag in der Stadt Potiskum fünf Menschen mit in den Tod. 19 weitere Menschen seien verletzt worden, als der am Körper des Mädchens befestigte Sprengsatz auf dem Markt der Stadt explodierte, sagte ein Mitglied einer Bürgerwehr der Nachrichtenagentur AFP. Bereits im Januar hatten sich dort zwei Selbstmordattentäterinnen in die Luft gesprengt und dabei sechs Menschen getötet.

Das Mädchen sei nicht älter als acht Jahre gewesen, berichten Augenzeugen. Es habe sich geweigert, sich am Eingang des Marktes kontrollieren zu lassen. Nach einem Streit mit dem Sicherheitspersonal habe es den Sprengsatz gezündet.

Nicht das erste Mal

Es wird vermutet, dass die islamistische Terrormiliz Boko Haram für die Tat verantwortlich ist. Die radikalislamistische Extremistengruppe verübt häufig Selbstmordanschläge auf Märkten und an anderen belebten Orten. Sie hat dabei in der Vergangenheit immer wieder Frauen und Mädchen eingesetzt. Es bleibt dabei vielfach offen, ob die Mädchen wissen, dass sie als Selbstmordattentäterinnen eingesetzt werden. Die Region von Potiskum ist Hochburg der Islamisten.

Die Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen, Märkte und Kirchen wurden seitdem mehr als 13.000 Menschen getötet.

gmf/sti (afp, dpa, rtr)