1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Männergruppe verfolgt drei Mädchen

26. Februar 2016

Die Vorfälle erinnern an die Kölner Silvesternacht: Eine Horde Männer macht in Norddeutschland Jagd auf junge Mädchen. Als Haupttäter gelten zwei Asylbewerber aus Afghanistan. Sexuelle Übergriffe gab es allerdings nicht.

https://p.dw.com/p/1I397
Sophienhof: In diesem Einkaufszentrum sollen sich die Szenen abgespielt haben (Foto: dpa)
Sophienhof: In diesem Einkaufszentrum sollen sich die Szenen abgespielt habenBild: picture-alliance/dpa/A. Klohn

Mehr als 20 Männer mit Migrationshintergrund sollen in einem Kieler Einkaufszentrum drei Mädchen massiv belästigt und verfolgt haben. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Hauptbahnhofs, wie die Polizei mitteilte. Zunächst hätten zwei Asylbewerber aus Afghanistan die Mädchen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren beobachtet. Dann sei die Zahl der Männer, die die Mädchen belästigt haben sollen, immer weiter gestiegen.

Nach erstem Ermittlungsstand habe es im Gegensatz zu den Silvesterattacken in Hamburg und Köln keine sexuellen Übergriffen gegeben, hieß es. Die beiden 19 und 26 Jahre alten Afghanen und zwei weitere Verdächtige wurden vorläufig festgenommen. Zu Nationalitäten der anderen Beteiligten machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Beleidigungen, Bedrohungen, Körperverletzungen

Alle vier vorläufig Festgenommenen sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. In dem Einkaufszentrum und auf dem Weg ins Polizeirevier hatten sich die Verdächtigen nach Angaben der Polizei vehement gegen die Beamten gewehrt. Es gab demnach massive Beleidigungen, Bedrohungen und Körperverletzungen.

Die beiden Afghanen sollen die Mädchen zunächst beobachtet und dann verfolgt haben. In einem Restaurant hätten sie die jungen Frauen mit dem Handy fotografiert, gefilmt und diese Aufnahmen weiterverbreitet. Daraufhin seien 20 bis 30 weitere Verfolger mit Migrationshintergrund hinzugekommen. Zwei Mädchen flohen nach Angaben der Polizei aus Angst, schüttelten rund zehn Verfolger ab, kehrten dann aber aus Sorge um ihre Freundin zurück.

Studt: "Nicht hinnehmbar"

Landesinnenminister Stefan Studt zeigte sich betroffen. Es sei nicht hinnehmbar, an einem öffentlichen Ort so belästigt zu werden, sagte der SPD-Politiker. Sein ganzes Mitgefühl gelte den Mädchen. "Das ist schon wirklich ein wahnsinniger Eingriff, eine wahnsinnige Belastung für die Mädchen, eine wahnsinnige Belastung für die Familien."

jj/ml (dpa, afp)