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Remis zwischen Frankreich und England

Andreas Sten-Ziemons11. Juni 2012

Das Spitzenspiel der EM-Gruppe D hielt bei weitem nicht das, was man sich von ihm versprochen hatte. Chancenmangel, kaum schnelle Kombinationen – am Ende begnügen sich die Erzrivalen mit einem 1:1.

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Spielszene Frankreich gegen England (Foto: dapd)
Bild: dapd

Das war nun wirklich kein Fußball-Leckerbissen. Dabei gilt das Duell zwischen Ex-Welt- und Europameister Frankreich und England, das auf seinen gesperrten Top-Stürmer Wayne Rooney verzichten musste, als Fußball-Klassiker. Davon aber waren die Teams bei ihrem ersten Vorrundenspiel der EURO 2012 weit entfernt. Die tempo- und höhepunktarme Partie endete mit einem gerechten 1:1 (1:1)-Unentschieden.

Zäher Beginn bis zur überraschenden Führung

Vor 49.000 Zuschauern in der Donbass-Arena in Donezk ging es von Beginn an einigermaßen schläfrig zu: Kaum Torchancen in der ersten halben Stunde, die beste vergab Englands James Milner, der den französischen Torwart Hugo Lloris bereits umkurvt hatte, aber aus spitzem Winkel das leere Tor nicht traf. Schließlich war es eine Standardsituation, die den Knoten platzen ließ. Ein Freistoß von Steven Gerrard von der rechten Außenlinie fand den Kopf von Joleon Lescott, der aus drei Metern keine Mühe hatte, Lloris zu überwinden. Florent Malouda und Alou Diarra hatten in der Mitte nicht aufgepasst. 1:0 für die Engländer nach 30 Minuten.

Joleon Lescott erzeilt das 1:0 (Foto: rtr)
Wie aus dem Nichts ging England nach einer halben Stunde in Führung – Lescott (l.) traf per KopfBild: Reuters

Frankreichs prompte Antwort war eine Doppelchance durch Diarra: Zunächst pariert Torhüter Joe Hart einen wuchtigen Kopfball des ehemaligen Jugendspielers von Bayern München glänzend, den zweiten Kopfball setzt Diarra knapp neben den Pfosten (35.). Vier Minuten später zappelte der Ball dann doch im Netz. Samir Nasri traf mit einem trockenen Flachschuss aus 17 Metern ins linke untere Eck (39.).

Langweiliger Kick bis zum Schlusspfiff

Die Halbzeitpause nutzten beide Teams offenbar zur Beruhigung, denn nach dem Seitenwechsel ging es erneut in dem gemächlichen Tempo der ersten halben Stunde weiter. Die Engländer standen weit hinten und lauerten auf Kontermöglichkeiten. Die Franzosen mühten sich gegen den eng stehenden Gegner mit Kurzpässen, waren dabei aber viel zu langsam und machten kaum Raumgewinn. Erst in der 64. Minute hatte Frankreichs Mittelstürmer Karim Benzema mit einem Weitschuss die erste erwähnenswerte Torszene der zweiten Halbzeit.

Karim Benzema im Duell mit zwei Verteidigern (Foto: dapd)
Real Madrids Stürmer Benzema kam gegen die dicht stehenden Engländer nicht durchBild: dapd

Doch auch das war kein Weckruf. Das Spiel plätscherte dem Abpfiff entgegen, ohne dass eine der beiden Mannschaften sich ernsthaft um weitere Treffer bemühte. Lediglich Yohan Cabaye, Mittelfeldspieler der Equipe Tricolore, kam dem englischen Tor mit einem wuchtigen Fernschuss gefährlich nahe (80.). In der Nachspielzeit hatte Hart einen weiteren Weitschuss Benzemas erst im Nachfassen.

Das 1:1 genügte beiden Teams und das spürte man auch. England spielte das, was es angesichts vieler verletzter Spieler und ohne den gesperrten Rooney kann. Die vielfach als Mitfavorit gehandelten Franzosen machten dagegen eine enttäuschende Figur. Gegen die weiteren Vorrundengegner Schweden und Co-Gastgeber Ukraine müssen England und Frankreich ein anderes Gesicht zeigen, wenn sie ihrer Favoritenrolle in Gruppe D gerecht werden wollen.