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Mühevoller Bayern-Sieg in Braunschweig

Andreas Sten-Ziemons19. April 2014

Bayern München zeigt erneut kein gutes Spiel und quält sich und die Zuschauer gegen Schlusslicht Eintracht Braunschweig lange. Borussia Dortmund sammelt weiter Punkte, Wolfsburg klettert in der Tabelle.

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Bundesliga Braunschweig Bayern München Zweikampf zwischen Philipp Lahm und Braunschweigs Ken Reichel (Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch)
Bild: Reuters

Auf dem Papier war es das Duell "David gegen Goliath" - auf dem Rasen fiel der Unterschied nicht ganz so deutlich aus, wie es der Tabellenstand hätte vermuten lassen. Dennoch hat sich Tabellenführer Bayern München bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig mit 2:0 (0:0) durchgesetzt. Im Kader der Braunschweiger fehlten neben dem verletzten Torjäger Domi Kumbela auch die Stammspieler Karim Bellarabi und Marcel Correia, da sie laut Eintracht-Trainer Thorsten Lieberknecht zuvor "einen wichtigen Termin verschlafen hatten". Doch auch ohne die drei Stammkräfte machte der "Underdog" den Bayern das Leben lange Zeit schwer. Braunschweig zeigte Einsatz, die Bayern hatten keine zündenden Ideen, heraus kam ein Duell auf Augenhöhe und insgesamt niedrigem Niveau.

Erst als die frenetischen Braunschweiger Fans schon die Sensation witterten und auf ein 0:0 als Endstand hofften, schlugen die Bayern doch noch zu. Claudio Pizarro wurde von Mario Götze bedient und traf zum 1:0 (76. Minute), der eingewechselte Mario Mandzukic stellte nach einem Konter den 2:0-Endstand her (87.). Pflichtaufgabe erfüllt und doch wieder mehr Fragen aufgeworfen, als Antworten gegeben. Mit all zu viel Selbstvertrauen können die Bayern nach dieser Leistung nicht nach Madrid reisen, wo am kommenden Mittwochabend das Hinspiel im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid ansteht.

Dortmund gewinnt kurioses Spiel und sichert Platz zwei

Hinter dem FC Bayern München wird die Vizemeisterschaft der Dortmunder Borussia immer wahrscheinlicher. Der BVB bewies auch eine Woche nach dem 3:0-Sieg gegen die Bayern, dass die Form stimmt und bezwang den FSV Mainz 05 mit 4:2 (2:1). Dabei hatten die Dortmunder zunächst Glück: Ein Volleyschuss von Milos Jojic von der Strafraumgrenze sprang vom angelegten Arm von Oliver Kirch zum 1:0 ins Tor (6.). Der Schiedsrichter sah kein absichtliches Handspiel und gab den Treffer. Wenig später profitierten die Mainzer von einem abgefälschten Ball: Ein Fernschuss von Shinji Okazaki sprang von der Hacke Mats Hummels' ins Netz - 1:1 nach 14 Minuten. Kurze Zeit später antwortete der BVB in Person seines besten Stürmers Robert Lewandowski mit der erneuten Führung, diesmal ohne fremde Hilfe. Lewandowski vollendete einen Konter zum 2:1 (18.).

Doch die Zeit der kuriosen Tore war noch nicht vorbei. Nach der Pause gewann Nuri Sahin einen Ball an der Strafraumgrenze und wollte ihn zu seinem Torhüter zurückspielen. Allerdings roch Okazaki den Braten, er sprang dazwischen und schob den Ball zum 2:2 ins Tor (54.). Doch wieder währte die Mainzer Freude nur kurz - eine Freistoßflanke von Marco Reus verlängerte Lukasz Piszczek mit dem Kopf unhaltbar ins lange Eck. 3:2, Dortmund wieder vorne (57.). Schließlich setzte Reus mit einem verwandelten Handelfmeter den Schlusspunkt zum 4:2 (79.). Für das vorausgehende Handspiel vor der Torlinie sah der Mainzer Nico Bungert die Rote Karte (78.). Der Sieg beschert dem BVB vorübergehend einen Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Dritten, Schalke 04, der am Sonntag (20.04.2014) beim VfB Stuttgart antreten muss (Anstoß 17:30 Uhr MESZ). Die direkte Qualifikation für die Champions League ist den Dortmundern aber in jedem Fall sicher.

Mönchengladbach gibt Spiel in Freiburg aus der Hand

Bundesliga SC Freiburg - Borussia Mönchengladbach - während die Freiburger Spieler jubeln steht ein Gladbacher Spieler enttäuscht daneben (Foto: Michael Kienzler/Bongarts/Getty Images)
Jubel beim SC, gesenkte Köpfe bei den Gladbachern - die Borussia verliert in FreiburgBild: Getty Images

Borussia Mönchengladbach verpasste dagegen beim SC Freiburg einen wichtigen Sieg. Die Borussen hätten in der Tabelle vorübergehend von Platz sechs auf Rang vier klettern können, verloren aber mit 2:4 (1:0). Dabei waren die Gladbacher durch Patrick Herrmann früh in Führung gegangen (9.) und hatten die Partie danach im Griff, allerdings ließen sie mehrfach gute Chancen aus, die Führung zu erhöhen. Nach der Pause wurde das prompt bestraft. In der 51. Minute erzielte Admir Mehmedi zunächst den 1:1-Ausgleich, bevor die sieben schicksalhaften Minuten für die Borussia folgten: In der 65. Minute verschoss Filip Daems einen Foulelfmeter. Vier Minuten später sah Granit Xhaka die Gelb-Rote Karte (69.). In der 71. Minute fasste sich Oliver Sorg ein Herz und hämmerte den Ball aus 30 Metern Torentfernung zum 2:1 in den rechten oberen Winkel (71.). Und nur 75 Sekunden später traf Vladimir Darida zum 3:1 (72.). Die Borussia war geschlagen, kurz vor dem Schlusspfiff erhöhte Mehmedi sogar noch auf 4:1 (87.). Der Freistoßtreffer von Havard Nordtveit zum 4:2 (89.) hatte keine Bedeutung mehr. Gladbach bleibt damit bei 49 Zählern und auf Rang sechs der Tabelle stehen. Die Freiburger haben mit 35 Zählern nun acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.

Wolfsburg behält Champions League im Blick

Vom Ausrutscher der Gladbacher profitierte der VfL Wolfsburg. Die "Wölfe" zeigten vor allem offensiv eine gute Leistung und siegten auswärts beim Hamburger SV mit 3:1 (2:0). Direkt nach dem Anpfiff gab es die kalte Dusche für den abstiegsbedrohten HSV, als Ivan Perisic brillant von Luiz Gustavo in die Tiefe geschickt wurde. Der Kroate lief den Konter gar nicht zu Ende, sondern schoss direkt und flach aus etwa 30 Metern Torentfernung und erzielte so das 1:0 (2.). HSV-Torhüter René Adler war weit aus seinem Tor herausgekommen und hatte keine Abwehrchance. Kurz vor der Pause klingelte es erneut: Kevin de Bruyne war zum ersten Mal für die Wolfsburger erfolgreich (42.).

1. Bundesliga 31. Spieltag Hamburger SV - VfL Wolfsburg
Wolfsburgs Ivica Olic war gegen seinen alten Club, den HSV, einer der besten "Wölfe"Bild: Getty Images

Direkt nach der Pause machten die Wolfsburger den Sack zu und erhöhten durch Ivica Olic auf 3:0 (49.). Der ehemalige HSV-Stürmer stand mit dem Rücken zum Tor im Fünfmeterraum und gab einem Kopfball von Naldo die entscheidende Richtungsänderung. Zwar schaffte der HSV durch Ivo Ilicevic noch das 1:3 (58.), doch geriet der VfL Wolfsburg nie ernsthaft in Gefahr, die sicheren drei Punkte noch zu verlieren. Allerdings wurde Gustavo nach einem überflüssigen Handspiel mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (90.). Wolfsburg hat nun 53 Punkte und liegt auf Rang vier, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt. Die Hamburger bleiben mit 27 Zählern auf dem Relegationsrang.

Wolf hält Bremens Sieg fest

Eine temporeiche Partie sahen die Zuschauer in Bremen, wo der SV Werder sich mit 3:1 (1:1) gegen 1899 Hoffenheim durchsetzte. Die Hoffenheimer begannen stürmisch und erzielten bereits in der dritten Minute das 1:0 durch Kevin Volland, dem eine Körpertäuschung reichte, um Werder-Keeper Raphael Wolf aussteigen zu lassen. Nach einer Viertelstunde kam Bremen besser ins Spiel und übernahm die Kontrolle. Durch einen fulminanten 25-Meter-Volleyschuss von Philip Bargfrede fiel der verdiente Ausgleich (18.). Die Partie wogte anschließend lange hin und her, doch zwei späte Bremer Tore entschieden das Spiel schließlich: Nach einer Ecke köpfte Santiago Garcia das 2:1 (78.), in der Nachspielzeit stellte Nils Petersen durch ein Kontertor den 3:1-Endstand her (90.+2). Dazwischen hatte Sejad Salihovic einen Foulelfmeter vergeben (86.). Wolf parierte glänzend und hatte so großen Anteil daran, dass Bremen mit 36 Punkten nun Elfter und so gut wie gerettet ist.

Völlig ohne Höhepunkte verlief das Spiel ziwschen dem FC Augsburg und Hertha BSC. Das Mittelfeldduell endete torlos 0:0. Für beide Clubs ist damit der Zug in Richtung Europapokal wohl abgefahren, nach unten kann aber auch nichts mehr passieren.

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