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Münchner Flüchtlinge flohen auf Bäume

27. November 2014

Spektakuläre Protestaktion: Als die Polizei ein provisorisches Lager im Zentrum Münchens räumte, kletterten sieben hungerstreikende Flüchtlinge auf Bäume. Dort harrten sie über Nacht aus.

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Ein Flüchtling sitzt auf einem Baum in München (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Die Polizei beendete am Mittwochabend den Hunger- und Trinkstreik von etwa 30 Flüchtlingen in München. Die Räumung des provisorischen Camps auf dem Platz am Sendlinger Tor sei aus Schutz vor Unterkühlung angeordnet worden, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei. Als die Einsatzkräfte mit der Räumung des Platzes begonnen hätten, seien zwölf protestierende Flüchtlinge auf Bäume geklettert.

Nach Gesprächen mit Polizeipsychologen seien zwar fünf wieder heruntergekommen, sieben weitere Asylbewerber harrten aber auch am Donnerstagmorgen noch dort aus. Die Polizei verhandelte stundenlang mit ihnen. Mehrere Migranten wurden medizinisch versorgt. Laut Polizei waren bei der Räumung 500 Beamte im Einsatz. Die Gegend um das Lager wurde für den Verkehr gesperrt.

Kletterer unversehrt

Erst am Donnerstagmorgen verließen die Flüchtlinge die beiden Bäume. "Sie sind unversehrt", sagte eine Polizeisprecherin. Den Männern war zuvor angeboten worden, mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und der bayerischen Sozialministerin Emilia Müller zu sprechen. Inzwischen kamen die beiden Politiker mit den Flüchtlingen in einer kleinen Kirche in der Nachbarschaft zu einer Unterredung zusammen.

In diesem Camp protestierten die hungerstreikenden Flüchtlinge (Foto: dpa)
In diesem Camp protestierten die hungerstreikenden FlüchtlingeBild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Die Flüchtlinge hatten ihren Hungerstreik vergangenen Samstag begonnen. Sie protestieren damit für ein Bleiberecht in Deutschland und gegen die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften. Am Mittwoch verschärften die Flüchtlinge ihren Protest und verzichteten nicht nur aufs Essen, sondern auch auf das Trinken.

kle/sc (dpa, epd, afp)