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Maas lenkt Blick auf Klimawandel in der Arktis

15. August 2019

Im Zuge seines Kanada-Besuchs ist Außenminister Heiko Maas an den Rand der Arktis gereist. Im Territorium Nunavut macht er sich ein Bild davon, wie die Erderwärmung schon jetzt den Norden des Landes verändert.

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Kanada Iqualuit | Bundesaußenminister Maas besucht Kanada
Heiko Maas bei der Besichtigung von Iqaluit, der Hauptstadt der arktischen Region Nunavut in KanadaBild: Imago Images/photothek/T. Imo

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat bei einem Aufenthalt in der kanadischen Arktis dazu aufgerufen, den dramatischen Folgen des Klimawandels mehr Aufmerksamkeit zu schenken. "Diese Menschen haben keine Chance, durch die Veränderungen ihres Verhaltens, einen wesentlichen Beitrag dazu zu leisten, dass dem Klimawandel etwas entgegengesetzt wird. Das ist unsere Verantwortung", sagte er in Iqaluit, der Hauptstadt der arktischen Region Nunavut. Dort sprach der SPD-Politiker mit Vertretern der Regierung, der Zivilgesellschaft und Forschern des Nunavut Research Centers über die klimatischen Veränderungen in der Region.

Kanada Iqualuit | Bundesaußenminister Heiko Maas, Sabine Sparwasser und Markus Rex
Heiko Maas (Mitte), Klimaforscher Markus Rex und die deutsche Botschafterin Sabine Sparwasser in IqaluitBild: picture-alliacne/dpa/K. Nietfeld

Im Lauf des Donnerstags will Maas nach Pond Inlet jenseits des Polarkreises weiterreisen, um sich über die geopolitischen Folgen des Klimawandels zu informieren. Pond Inlet ist eine kleine Inuit-Siedlung mit nur 1300 Einwohnern. Die Eisschmelze dort führt zu Begehrlichkeiten der Anrainerstaaten, zum Beispiel was die Ausbeutung von Rohstoffen angeht.

Rasch steigende Temperaturen

Die Erderhitzung macht sich in der Arktis am frühesten und am deutlichsten bemerkbar, die Durchschnittstemperaturen steigen dort mehr als doppelt so schnell wie im Rest der Welt. In Norden Kanadas sind die Temperaturen bereits um 2,3 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten gestiegen. Die Eisfläche der Arktis ist im Sommer nach Angaben des Auswärtigen Amts in den letzten Jahren um eine Fläche viermal so groß wie Deutschland geschrumpft. Das hat starke Auswirkungen auf die Lebensumstände der dort lebenden Menschen, die überwiegend der indigenen Bevölkerungsgruppe der Inuit angehören.

Das schmelzende Polareis legt dabei neue Routen für die Schifffahrt frei. Auch wegen vermuteter Öl- und Gasreserven unter dem arktischen Eis erlangt die Region zunehmend strategische Bedeutung. Fünf Anrainerstaaten - darunter die USA und Russland - erheben Gebietsansprüche. Es gibt Befürchtungen, dass die Arktis zu einer neuen Konfliktzone werden könnte.

Deutschland will sich künftig stärker für die Ausweitung der internationalen und regelbasierten Zusammenarbeit und sich für einen konsequenten Klima- und Umweltschutz in der Arktis einsetzen. In Kürze wird die Bundesregierung ihre neuen Arktis-Leitlinien vorstellen.

kle/uh (dpa, auswaertiges-amt.de)