Macht und Gerechtigkeit (20.07.2012)
20. Juli 2012In den letzten 30 oder 40 Jahren ist einiges in Bewegung geraten. Im Zeitalter der sogenannten Globalisierung bewegen sich Geld, Güter und Dienstleistungen zunehmend frei hin und her. Das alles führe für alle zu mehr Wohlstand, so die Befürworter der Liberalisierung.
Auf der anderen Seite hat diese Globalisierung den Druck für die Länder erhöht, im internationalen Wettbewerb bestehen zu müssen. Und, noch immer leben mehr als eine Milliarde Menschen in absoluter Armut - das heißt, sie müssen mit weniger als 1,25 Dollar am Tag auskommen. Für sie fehlt es an Trinkwasser, der einfachsten medizinischer Versorgung und vor allem Bildung. Auch die Zerstörung der Umwelt hat trotz aller internationaler Verpflichtungen ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen. Was also tun? Gibt es so etwas wie eine menschenwürdige Wirtschaftsordnung? Und wie könnte sie aussehen? In der politischen Akademie im bayerischen Tutzing haben einige Experten nach Antworten gesucht.
Das Konsumverhalten verändert sich
Wer hat also die Zügel in der Hand? "Wir selbst", sagen Konsumforscher. Am Ende habe der Kunde die Macht zu entscheiden, beispielsweise beim Kauf eines Turnschuhs. Studien belegen, dass sich eine steigende Zahl von Kunden fragt: Wurde der Schuh gerecht hergestellt und wurde die Umwelt bei der Produktion geschont? Sie fordern sozialverantwortliches und umweltbewusstes Handeln von den Unternehmen. Und die müssen sich anpassen, wenn sie langfristig Erfolg haben wollen.
Redakteur am Mikrofon: Nicolas Martin