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Kriminalität

Mafiosi Toto Riina mit 87 an Krebs gestorben

17. November 2017

Er war einer der gefürchtetsten Bosse der sizilianischen Mafia. Riina wurde für mehr als 150 Auftragsmorde verantwortlich gemacht. Doch im Kampf mit seiner Krebskrankheit blieb er der Unterlegene.

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Die "Raubkatze" im Käfig: Toto Riina während einer Gerichtsverhandlung im April 1993 in Rom (Foto: picture-alliance/AP Photo/G. Broglio)
Die "Raubkatze" im Käfig: Toto Riina während einer Gerichtsverhandlung im April 1993 in RomBild: picture-alliance/AP Photo/G. Broglio

Der Gesundheitszustand des einst gefürchteten Mafiabosses hatte sich - nach zwei Operationen - rapide verschlechtert. Er litt an Nierenkrebs und Herzproblemen. Zuletzt war Toto Riina in ein künstliches Koma versetzt worden. Am Donnerstag war er 87 Jahre alt geworden. Er starb im Krankentrakt des Hochsicherheitsgefängnisses von Parma. 

Italiens Gesundheitsminister Andrea Orlando hatte Riinas Familie erlaubt, den Ex-Paten zu besuchen, um Abschied nehmen zu können. Dem seit 1993 inhaftierten Mafioso war es normalerweise untersagt gewesen, Besuch zu empfangen. Es wurde erwartet, dass seine Frau und eine seiner Töchter kommen würden. Sein ältester Sohn Giovanni sitzt wegen vierfachen Mordes im Gefängnis. Sein anderer Sohn Salvatore schrieb auf Facebook: "Du bist für mich nicht Toto Riina, Du bist einfach mein Vater. Und ich gratuliere Dir zum Geburtstag an diesem traurigen, aber wichtigen Tag, ich liebe Dich."

26 Mal lebenslange Haft

Der "La Belva" (Raubkatze) genannte Riina war fast 20 Jahre lang einer der brutalsten und gefürchtetsten Paten der sizilianischen Mafia. Er wird für mehr als 150 Auftragsmorde verantwortlich gemacht und wurde 26 Mal zu lebenslanger Haft verurteilt. Unter anderem wurde Riina für schuldig befunden, in den Jahren 1992 und 1993 die Mordanschläge auf die Anti-Mafia Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino in Auftrag gegeben zu haben. Außerdem war er nach Überzeugung der italienischen Justiz einer der Drahtzieher von Anschlägen in Rom, Mailand und Florenz, bei denen 1993 zehn Menschen getötet wurden.

Noch im Juli hatte ein Gericht einen Antrag Riinas abgelehnt, ihn aus Gesundheitsgründen freizulassen. Die Ärzte schätzten seinen Geisteszustand als "wach" ein. Anfang des Jahres wurde eine Aufnahme bekannt, auf der er sagte, dass er nichts bereue. "Sie werden mich niemals brechen, selbst wenn sie mir 3000 Jahre geben", sagte er.

sti/rb (afp, dpa)