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Maggi Leung, China

Jedes Jahr kommen zehntausende Chinesen nach Deutschland: Als Studenten, Touristen oder, um hier zu leben. Maggi Leung, eine junge Kulturgeografin aus Hongkong interessiert sich besonders für diese Menschen.

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Bild: DW-TV

Rund 9.000 Kilometer entfernt von der Heimat untersucht sie an der Universität Bonn, wie ihre Landsleute in Deutschland Fuß fassen. Und damit forscht sie auch irgendwie über sich selbst.

Maggi Leung erzählt bei PROJEKT ZUKUNFT:

"Ich heisse Maggi Leung, bin 35, komme aus Hongkong. Ich bin Geografin, arbeite zur Zeit am geografischen Institut an der Universität Bonn. Das Institut ist sehr groß, ist immer im Ranking die Nummer Eins und hat sehr viele, sehr fähige, interessante Kollegen. Deshalb bin ich gekommen.

Meine Forschung ist über den chinesischen Tourismus in Europa und in Deutschland spezifisch und dessen Auswirkungen auf von Chinesen geführte Unternehmen im Tourismussektor, das heißt Hotels, Busunternehmer, Souvenirläden, die von Chinesen geführt sind. Diese chinesischen Souvenirläden verkaufen deutsche oder europäische Produkte, alles unter einem Dach. Dann kommen die chinesischen Touristen mit dem Bus, einmal aussteigen, einkaufen und dann wieder weg. Es ist sehr effizient organisiert. Das ist auch sehr wichtig, weil die Chinesen nicht soviel Urlaubstage wie die Europäer haben, sie haben nur sieben Tage für zehn Länder, da muss alles sehr effizient geführt werden.

Chinesische Touristen in Neuschwanstein
Bild: dpa

Für meine Forschung mache ich Interviews mit Tourist Guides oder Besitzern von Restaurants und Hotels, den Chinesen, die hier ein Business haben. Und ich habe herausgefunden, wie wichtig die chinesischen Touristen für die in Deutschland und Europa lebenden Chinesen sind.

Was gut ist hier in Bonn, es ist grün, klein und gemütlich, man kann alles mit dem Fahrrad erledigen. In Hongkong ist es sehr laut, sehr viele Menschen, viel Verkehr, sehr schwül und heiß und eng. Und das geniesse ich wirklich hier, diese Ruhe und den Platz. Und ein Himmel, ein großer blauer Himmel. In Hongkong haben wir manchmal so ein kleines Stück Himmel.

Aber manchmal vermisse ich in Bonn ein bisschen Großstadt-Flair. Dann fahre ich nach Köln, das sind nur zwanzig Minuten mit dem Zug. Ich genieße diesen Kontrast.Köln ist ein bißchen chaotisch, schmutzig, aber spannend, weil es Multikulti ist, die Menschen sind lustig.

Ich bleibe bis Ende August hier. Ich habe gerade eine Stelle in Hongkong bekommen an der Universität und werde dann Assistent Professor. Es sieht ziemlich gut aus. Ich bin sehr optimistisch."