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Marco Reus: "Leistungssteigerung muss her"

Oliver Moody
7. September 2019

Deutschlands "Fußballer des Jahres", Marco Reus, äußert sich im DW-Interview über die Gründe für die Niederlage im EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande und blickt voraus auf die anstehende Aufgabe in Nordirland.

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EM-Qualifikationsspiel | Deutschland v Niederlande
Bild: Reuters/W. Rattay

DW: Zur Halbzeit lag die deutsche Mannschaft gegen die Niederlande noch mit 1:0 vorn, am Ende steht sie mit einer 2:4-Niederlage mit leeren Händen da. Warum?

Marco Reus: Ich denke, wir haben ein bisschen unsere Kompaktheit verloren. Wir haben nicht mehr so gut verteidigt, dadurch wurden die Räume größer. Zu den Toren führten individuelle Fehler, und die Niederländer haben eiskalt zugeschlagen. Aufgrund der zweiten Halbzeit war es meiner Meinung nach ein verdienter Sieg der Holländer, den wir aber hätten vermeiden können.

Was hat zu den Problemen geführt? Falsche Taktik, mangelnde Energie oder einfach die Qualität des Gegners?

Wenn wir den Ball zum Gegner spielen, ist es ein individueller Fehler. Dann kannst du hinten nicht mehr zustellen oder verschieben, sondern kommst einen Schritt zu spät. Es ist dann wie ein Spießrutenlauf, du kriegst es nicht mehr umgebogen. Das ist schade, weil die erste Halbzeit wirklich in Ordnung war. Wir haben zwar nicht sonderlich gut gespielt, standen aber defensiv kompakt. Aber wir haben es nicht wie im Hinspiel in Holland über 90 Minuten hingekriegt.

Wie war die Stimmung in der Kabine?

Enttäuschung.

Was muss sich am Montag in Belfast gegen Nordirland ändern?

Wir müssen das Spiel gewinnen, ganz klar. Gegen Nordirland wird es wahrscheinlich wieder ein komplett anderes Spiel. Wir werden mehr Ballbesitz haben, eine bessere Staffelung nach vorn, was uns Stürmern zugutekommt. Gegen Holland standen wir relativ tief, der Weg zum Tor war entsprechend weit. Alles andere als ein Sieg in Nordirland kommt nicht in Frage. Dafür muss im Gegensatz zur zweiten Halbzeit gegen Holland eine klare Leistungssteigerung her. 

Marco Reus bestritt in Hamburg gegen die Niederlande sein 42. Länderspiel. In der 61. Minute nahm Bundestrainer Joachim Löw den 30 Jahre alten Offensivspieler vom Platz und brachte für ihn Ilkay Gündogan. Reus spielt seit 2012 für Borussia Dortmund und ist dort Kapitän der Mannschaft. Im Juli wurde er zum zweiten Mal nach 2012 zu "Deutschlands Fußballer des Jahres" gewählt.

Das Interview führte Oliver Moody.