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Manchesters Stürmer zerlegt RB Leipzig

29. Oktober 2020

England feiert ihn als den Fußballer mit dem großen Herzen. Im Champions-League-Spiel von Manchester United gegen RB Leipzig zeigt Marcus Rashford, dass er neben allem sozialen Engagement auch ein Ausnahmestürmer ist.

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UEFA Champions league | Gruppe H | Manchester United vs. RB Leipzig
Bild: Phil Noble/REUTERS

Immer wieder Rashford. Der englische Nationalstürmer sorgt derzeit permanent für Schlagzeilen - nicht nur durch sein soziales Engagement neben, sondern auch durch sportliche Leistung auf dem Platz. Im Champions-League-Spiel von Manchester United gegen RB Leipzig zerlegte der 22-Jährige den Bundesligisten in der zweiten Halbzeit fast im Alleingang. Marcus Rashford steuerte drei Tore zum klaren 5:0 (1:0)-Erfolg von United bei - und das, obwohl Trainer Ole Gunnar Solskjaer ihn zunächst geschont und erst in der 63. Minute eingewechselt hatte. "Ich habe Leipzig wehgetan, als ich es konnte", stellte Rashford nach seinem Dreierpack (74. Minute, 78., 90.+2) lapidar fest. Eiskalt nutzte der pfeilschnelle Stürmer fast jede Chance, die sich ihm bot. Leipzigs Torwart Peter Gulacsi war bei allen drei Treffern Rashfords chancenlos und konnte einem fast schon leidtun.

Von der Queen geadelt

Während der Corona-Pandemie ist Rashford zum bekanntesten und auch beliebtesten Fußballprofi auf der Insel avanciert. Als die Regierung von Premierminister Boris Johnson mit dem Beginn der Sommerferien ein Gutschein-Programm beenden wollte, mit dem sozial benachteiligte Kinder an Schulen kostenlose Mahlzeiten erhielten, wandte sich der junge Fußballstar mit einem offenen Brief an das Parlament. Als Kind, das in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, war Rashford früher selbst auf das kostenlose Essen in der Schule angewiesen. Er weiß also, wovon er redet.

Die öffentliche Resonanz auf Rashfords Vorstoß war riesig, nicht zuletzt deshalb lenkte die Regierung schließlich ein und verteilte die Gutscheine weiterhin. Königin Elizabeth II. ernannte den jungen Fußballer mit dem großen Herzen kürzlich zum "Member of the Order of the British Empire" (MBE), die Universität von Manchester machte Rashford zum Ehrendoktor.

Inzwischen ist sein Kampf gegen die Verantwortlichen in der Politik in die zweite Runde gegangen. Als das Parlament die Gutschein-Aktion für bedürftige Kinder nun nach den Herbstferien beenden wollte, reichte Rashford eine Petition gegen dieses Vorhaben ein. Mehr als eine Million Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet.

"Das ist das England, das ich kenne"

Außerdem rief Rashford über die sozialen Netzwerke zur Hilfe für notleidende Menschen auf. Zahlreiche Supermärkte, Restaurants, Bäckereien und Fast-Food-Läden boten Essen für Bedürftige an. "Selbstlosigkeit, Freundlichkeit und Zusammengehörigkeit: Das ist das England, das ich kenne", schrieb Rashford auf Twitter. 

Rashfords Leistung auf dem Platz hat durch sein Engagement außerhalb des Spielfelds nicht gelitten. Das musste RB Leipzig an diesem Mittwoch in der letzten halben Stunde des Champions-League-Spiels in Manchester schmerzlich erfahren. "Wir wissen um die Qualität von Rashford", sagte United-Trainer Solskjaer nach dem Abpfiff. "Heute hat er sie erneut gezeigt."

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter