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Markus Weise: Goldener Hattrick

Andreas Sten-Ziemons12. August 2012

Der Hockey-Nationaltrainer hat schier Unmögliches vollbracht. Nach Olympia-Gold mit den deutschen Damen 2004 und den Herren 2008 gelang dem Erfolgscoach in London nun der dritte Streich.

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Markus Weise ballt zum Jubel beide Fäuste (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Gold, Gold und schon wieder Gold: Markus Weise hat es tatsächlich geschafft und bei den Olympischen Spielen in London den erhofften und akribisch geplanten "goldenen Hattrick" vollendet. "Es war ein Cocktail aus totaler Erleichterung, Freude, Überschwang der Gefühle. Stolz über die Leistung der Jungs – alles Mögliche. Keine Ahnung, in welcher Reihenfolge", sagte Weise direkt nach dem gewonnenen Finale strahlend. "Es war einfach nur ein supergeiles Gefühl – Wahnsinn." Wie schon 2008 in Peking und 2004 in Athen baumelte auch am Ende des Hockeyturniers von London wieder die Goldmedaille um den Hals seiner Schützlinge. Großen Anteil am Erfolg hatte immer auch der zurückhaltende Mann an der Linie, der seine Rolle in der Mannschaft selbst als "eine Art Mutter der Kompanie" umschreibt. Eine äußerst bescheidene Sicht der Dinge.

Vor vier Jahrzehnten begann Weise als Neunjähriger in Mannheim mit dem Hockeyspielen. Eine große Karriere als Spieler blieb im versagt. Mit Mitte 20 begann Weise Jugendmannschaften zu trainieren, war erfolgreich und landete kurze Zeit später beim Deutschen Hockey Bund (DHB). Dort reifte er zum gewieften Taktiker, zum akribischen, detailversessenen Strategen und letztlich zur Geheimwaffe heran. 2003 übernahm er die Damen-Nationalmannschaft und führte sie 2004 erstmals zum Olympiasieg. 2006 wechselte er zum Herren-Team und auch mit den Männern gab es 2008 in Peking auf Anhieb olympisches Gold.

Markus Weise spricht lächelnd in ein Walkie-Talkie (Foto: dpa)
Ehrgeizig, humorvoll und loyal - Hockey-Coach Markus Weise hat viele QualitätenBild: picture-alliance/dpa

Schon dieses Double war im Welthockey noch nie dagewesen und sensationell. Mit dem dritten Triumph durch den finalen 2:1-Sieg in London gegen den Erzrivalen Niederlande dürfte der "Goldene Markus" einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt haben, den er in vier Jahren aber durchaus noch ausbauen könnte. "Er versteht es immer wieder und wie kein anderer, die letzten Ressourcen aus seiner Mannschaft herauszuholen. So gibt's dann Medaillen als Sahnehäubchen obendrauf", lobte DHB-Sportdirektor Heino Knuf die Arbeit seines ehrgeizigen und erfolgreichen Bundestrainers. "Markus ist für uns der ideale Mann auf der Bank." Deshalb wollen der Hockey-Verband und Weise auch bis Rio 2016 weiter zusammenarbeiten. Der wichtigste Grundstein zur vierten Goldmedaille in Folge ist damit also schon einmal gelegt.