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Vorbild und Gegner

Das Interview führte Daniel Martínez2. Juni 2008

Der österreichische Stürmer von Werder Bremen über Deutschland als Vorbild für die Organisation der Europameisterschaft und über Deutschland als Gegner von Österreich bei diesem Turnier.

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Martin Harnik hofft aufs ViertelfinaleBild: picture-alliance / Sven Simon

DW-WORLD.DE: Martin Harnik, Sie sind als Österreicher Gastgeber der Europameisterschaft 2008, was erwarten Sie von dieser Veranstaltung?

Martin Harnik: Ja nun, wenn man die Weltmeisterschaft in Deutschland gesehen hat, erwartet man sehr viel von diesem Event. Wir wollen natürlich ein sehr guter Gastgeber sein und hoffen auf starke Spiele.

Wird die Stimmung bei der EM in Österreich so unglaublich sein, wie sie vor zwei Jahren bei der WM in Deutschland war?

Das ist natürlich schwer: Erstens ist das eine Europameisterschaft und keine Weltmeisterschaft, und zweitens ist die Europameisterschaft auf die Schweiz und Österreich verteilt. Deswegen, denke ich, wird die Stimmung nicht ganz so extrem sein wie in Deutschland. Ich hoffe, dass wir zumindest daran anknüpfen können.

Sie spielen seit einigen Jahren in Deutschland bei Werder Bremen. Ist ihre Erfahrung als Bundesligaspieler wichtig für Ihre Nationalmannschaft?

Ja, gerade wenn man bei Werder Bremen spielt ist es ein Vorteil, weil wir sehr schnellen Fußball spielen und immer im Training versuchen, möglichst direkt zu spielen. Deswegen bringe ich Tempo in die Nationalmannschaft mit. Ich bin 20 Jahre alt, ich kann auch noch von den Spielern der Nationalmannschaft sehr viel lernen.

Sie profitieren von der Bundesliga und von der österreichischen Nationalmannschaft?

Ja, von beiden.

Sie kennen ganz gut die deutschen Spieler und den deutschen Fußball. Ist diese Situation von Vorteil für Sie?

Ja klar, ist es ein Vorteil, wenn man die Gegner noch besser kennt als andere. Aber ich denke, bis zur EM werden wir uns sowieso mit jedem Gegner nochmal ausführlich beschäftigen, dann wird auch jeder unserer Spieler die einzelnen Spieler des Gegners genau kennen. Es ist vielleicht jetzt noch ein Vorteil, aber ich möchte natürlich auch, das die Kollegen der Nationalmannschaft daran teilhaben können.

Das Testspiel gegen Gruppenrivale Deutschland im vergangenen Februar ging für Österreich verloren, könnte die Geschichte während der EM anders ausgehen?

Wir hoffen natürlich sehr, das wir bei der EM noch eine Schippe drauflegen können. Im großen und ganzen können wir doch zufrieden mit dem Spiel gegen die Deutschen sein, weil gerade die erste Halbzeit haben wir ein sehr starkes Spiel gemacht, wir haben sie eigentlich beherrscht, gefehlt haben nur die Tore. Bis zur EM sind es noch ein paar Spiele und deswegen denke ich, das wir bei dem Turnier noch besser mithalten können.

Damals im Februar war es nur ein Test, das nächste Spiel gegen Deutschland (16.06.) wird aber für beide Mannschaften das wichtigste bei der EM sein. Wie wird es ausgehen?

Ja gut, davor sind noch zwei andere wichtige EM-Spiele, das beste wäre natürlich, wenn beide Mannschaften schon beim dritten Spiel durch sind. Trotzdem wird es natürlich ein Highlight sein. Wie gesagt, bis dahin müssen wir uns noch steigern und ich denke, das werden wir auch tun.

Welcher ist, ihrer Meinung nach, der gefährlichste Gegner? Polen, Kroatien oder Deutschland?

Das sind alle drei starke Gegner, sie sind sicher nicht umsonst für die Europameisterschaft qualifiziert. Die drei Spiele werden sehr schwer sein, weil jede Mannschaft gewinnen will, jede Mannschaft ist zum Gewinnen da. Wir haben den Vorteil, das die EM zu Hause ist, deswegen wollen wir natürlich auch versuchen, ins Viertelfinale zu kommen.

Und wie weit wird Österreich tatsächlich kommen?

Ich hoffe, mindestens ins Viertelfinale.

Das wäre fußballerisch gesehen ein großer Triumph. Was will Österreich als Gastgeber erreichen?

Wenn wir so erfolgreich sind wie die Deutschen (bei der WM 2006), können wir sehr zufrieden sein.

Zur Person
Martin Harnik (20) wurde von Werder Bremen als Fußballer ausgebildet und schaffte in der vergangenen Saison den Sprung in die Profi-Mannschaft. Nach seiner Teilnahme mit der Nationalmannschaft Österreichs an der U20-WM 2007 in Kanada gewann er einen Platz im A-Team seines Landes.