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Massenproteste vor Nato-Gipfel

20. Mai 2012

Zehntausende protestieren gegen den NATO-Gipfel in Chicago. Die Polizei hat die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verschärft.

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Demonstranten protestieren gegen den Nato-Gipfel in Chicago - vor ihnen befindet sich ein berittener Polizist (Foto:AP/dapd)
Bild: dapd

Es ist der größte Nato-Gipfel aller Zeiten - entsprechend groß sind auch die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Tagungsort in Chicago. Gitter, Betonsperren und schwer bewaffnete Polizei sichern das Gelände. Helikopter überwachen den Luftraum. Boote der Küstenwache mit Maschinengewehren an Bord sichern die Ufer des Lake Michigan. Rund 3000 Beamte sind im Einsatz, darunter auch berittene Polizei.

Erwartet werden Krawalle und Ausschreitungen von linksautonomen Gruppen. Sorge bereitet besonders der schwarze Block vermummter und oft gewaltbereiter Aktivisten. Immer wieder kam es schon vor dem Gipfel zu kleineren Zusammenstößen. Die Demonstranten spielten in mehreren Protestzügen mit der Polizei Katz und Maus, versuchten Einsatzwagen lahmzulegen. Die Polizei berichtete von einigen Verletzten und Festnahmen in der Nacht zum Sonntag. Die Lage sei aber unter Kontrolle.

Brandanschläge verhindert

Die Sicherheitskräfte vereitelten nach eigenen Angaben mehrere geplante Brandanschläge unter anderem auf ein Wahlkampfbüro von US-Präsident Barack Obama. Vier junge Männer stehen inzwischen unter Terrorverdacht. Bei den Festgenommenen seien Brandsätze und Waffen gefunden worden.

Demonstrantin hält eine Papp-Waffe hoch, auf der "Keine Nato" steht (Foto: /AP/dapd)
NATO-Gipfel in Chicago 2012Bild: dapd

Das Nato-Treffen, das am Sonntagabend eröffnet wurde, dauert bis Montag. Einige Regierungschefs, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, kamen direkt vom Gipfel der acht führenden Industrienationen (G8) in Camp David bei Washington. Zentrales Thema des Gipfels ist der Abzug der Kampftruppen aus Afghanistan und der Umfang der finanziellen Hilfen für die Zeit danach. Bereits im Vorfeld gab es Kritik an der Ankündigung Frankreichs, die eigenen Soldaten schon Ende dieses Jahres abzuziehen - zwei Jahre vor dem vereinbarten Termin.

Westerwelle: Es darf keinen Abzugswettlauf geben

Bundesaußenminister Guido Westerwelle warnte in diesem Zusammenhang vor einem Wettlauf beim Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan. „Ein Abzugswettlauf gießt nur Wasser auf die Mühlen derer, die Unsicherheit säen wollen“, sagte Westerwelle am Sonntag vor Beginn des Nato-Gipfels. Sollte es dazu kommen, würde das den Kampf gegen den Terrorismus schwächen. „Deswegen sollten alle Beteiligten klug genug sein bei dem zu bleiben, was gemeinsam abgesprochen und abgestimmt worden ist“, so der Außenminister.

hf/haz (afpd, dpa)

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