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Mathematik-Genie löste größtes mathematische Rätsel, den Preis dafür lehnt er ab!

5. Juli 2010
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Grigori Perelman (Foto: AP)
Bild: AP

1904 formulierte der Franzose Henri Poincaré das größte mathematische Rätsel der Geschichte! "Poincaré stellte sich die Frage nach der Geometrie des gesamten Universums. Er wollte wissen: Wie sieht es mit dreidimensionalen Raumformen aus?", so der Berliner Mathematik-Professor Günter Ziegler. Seit Poincaré (1854-1912) dieses Problem formulierte, bissen sich zahlreiche Mathematiker die Zähne daran aus.

Erst 2002 gelang es dem russischen Mathematik-Genie Grigori Perelman, die Poincaré-Vermutung zu lösen. "Er hat komplizierte Techniken entwickelt, mit denen sich drei- und noch höher dimensionale Räume kontrollieren und vermessen lassen", erklärt Ziegler.

Perelman will von Geld und Ruhm nichts wissen

Dafür wurde Grigori Perelman vom US-amerikanischen Clay-Institut für Mathematik ausgezeichnet und sollte ein Preisgeld von einer Million Dollar bekommen. Doch der 44-jährige lehnte ab mit der Begründung, er halte die Entscheidung für ungerecht. Denn auch der US-Amerikaner Richard Hamilton habe entscheidend zur Lösung der Poincaré-Vermutung beigetragen und sei nicht berücksichtigt worden.

Schon vor ein paar Jahren zeigte sich Perelman recht störrisch. 2006 sollte er in Spanien die Fields-Medaille bekommen, eine Art Nobelpreis für Mathematik. Auch diese Auszeichnung lehnte er damals ab. Perelman gilt als kauzig, schon seit Jahren will der Mann mit den zotteligen Haaren und dem Rauschebart von Ruhm, Ehre und Geld nichts wissen. Aber dafür ist er ein begnadetes Mathematik-Genie und Genies dürfen ja, beziehungsweise sie müssen - auch ein bisschen kauzig sein.

Autorin: Judith Hartl
Redaktion: Monika Lohmüller