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Mazedonien will Schulpflicht verlängern

29. März 2007

In Mazedonien soll ab dem neuen Schuljahr eine neunjährige Schulpflicht eingeführt werden. Ferner ist Religion als Schulfach vorgesehen. Insgesamt soll das Schulsystem an europäische Standards angeglichen werden.

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Künftig müssen mazedonische Schüler neun Jahre auf die SchulbankBild: AP

Die mazedonische Regierung hat einen Gesetzentwurf vorgestellt, mit der das Schulsystem modernisiert werden und an europäischen Standards orientieren soll. Eingeschult werden die Kinder in Mazedonien mit sechs Jahren. Die von acht auf neun Jahre verlängerte Schulpflicht wird in drei Stufen unterteilt: von der ersten bis zur dritten Klasse, von der vierten bis zur sechsten und von der siebten bis zur neunten. Mit der Einführung des neuen Schulsystems wird auch der Lehrplan geändert.

Religion als neues Schulfach

Neu ist außerdem, dass das Fach Religion unterrichtet werden soll. Die Schüler können dabei zwischen Religion und Religionsgeschichte wählen. Unterrichtet werde das Fach Religion von Theologen und Religionsgeschichte von Historikern und Soziologen, erklärt Pero Sojanvoski, Staatssekretär im Bildungsministerium: "Religion wird nur in der fünften Klasse unterrichtet. Die Schüler sollen die Grundlagen der Konfession kennen lernen, wenn sie dieses Fach wählen. Wenn sie dagegen das Fach Religionsgeschichte wählen, lernen sie Grundlagen von mehreren Weltreligionen kennen", erklärt Sojanovski. Der Unterricht im Fach Religion wird in Orthodoxie und Islam.erteilt und richtet sich damit an die beiden größten Glaubensrichtungen in Mazedonien.

Zusätzlich zu dieser Änderung soll die Stundenzahl in den Fächern Muttersprache, Informationstechnologie, Sport und Gesundheitserziehung erhöht werden. Die Schüler werden künftig alle drei Monate getestet und am Ende der neunten Klasse müssen sie eine landesweite Abschlussprüfung ablegen.

Strafen bei Verletzung der Schulpflicht

Bei der Vorstellung des Projektes wies der mazedonische Bildungsminister, Sulejman Rushiti, darauf hin, dass der Gesetzentwurf der Regierung noch vom Parlament gebilligt werden müsse. Danach würde die verlängerte gesetzliche Schulpflicht rigoros umgesetzt. "Rigoros sind die neuen Gesetze für Eltern, die gegen die gesetzliche Schulpflicht verstoßen – die also nicht dafür sorgen, dass ihre Kinder die Schule besuchen. Sie werden mit Geldstrafen belegt", sagte Rushiti. Mitarbeiter im Bildungsministerium versichern, dass alle Schüler der Sekundarstufe I problemlos in die schulpflichtige Mittelstufe aufgenommen werden können, weil die Kapazitäten ausreichten.

Goran Petreski, Skopje
DW-RADIO/Mazedonisch, 28.3.2007, Fokus Ost-Südost