1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Mazedonischer Ex-Innenminister verhaftet

28. November 2017

Die mazedonische Polizei hat mindestens 36 Personen im Zusammenhang mit dem Angriff auf das Parlament im April festgenommen. Unter den Festgenommenen ist auch der ehemalige Innenminister Mitko Cavkov.

https://p.dw.com/p/2oNV6
Mitko Cavkov Innenminister Mazedonien
Bild: picture-alliance/dpa/G. Licovski

Neben dem Ex-Innenminister Mitko Cavkov wurden in Skopje auch mehrere andere hochrangige Vertreter der Politik und Polizei verhaftet, darunter auch mehrere Abgeordnete, so die mazedonische Polizei. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werden sie wegen einer "terroristischen Bedrohung der verfassungsmäßigen Ordnung" angeklagt. Die Anklage steht im Zusammenhang mit den gewalttätigen Ausschreitungen im mazedonischen Parlament am 27. April. Den Festgenommenen drohen Gefängnisstrafen von mindestens zehn Jahren. 

Hunderte von Demonstranten, einige von ihnen maskiert, erstürmten damals das Parlamentsgebäude in Skopje. Die Wahl eines Angehörigen der albanischen Minderheit zum Parlamentspräsidenten hatte die gewalttätigen Proteste ausgelöst. Die Ausschreitungen fanden mitten in einer politischen Krise im kleinen Balkanland mit rund 2,1 Millionen Einwohnern statt.

Insgesamt wurden 100 Menschen verletzt, darunter mindestens zehn Abgeordnete und der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Zoran Zaev, der inzwischen an der Spitze der mazedonischen Regierung steht. Den meisten der am Dienstag festgenommenen Verdächtigen werden enge Verbindungen zur nationalistisch-konservativen Partei VMRO-DPMNE des Ex-Premiers Nikola Gruevski nachgesagt.

Im Mai wählte das Parlament in Skopje den Sozialdemokraten Zoran Zaev zum Premierminister. Sein Sieg markiert das Ende der fast 11-jährigen VMRO-DPMNE-Regierung.  

Mazedonien: Pulverfass am Rande Europas

 

Porträt eines Mannes mit grau-schwarz meliertem Bart
Boris Georgievski Boris Georgievski leitet die mazedonische Redaktion von Deutsche Welle.