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Medaillentraum für Rebensburg geplatzt

16. Februar 2017

Viktoria Rebensburg war als letzte Medaillenhoffnung des deutschen Frauen-Teams bei der WM in St. Moritz gestartet. Doch die Olympiasiegerin von 2010 scheidet früh aus. Gold geht nach Frankreich.

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Schweiz St. Moritz Viktoria Rebensburg
Bild: picture-alliance/dpa/J.-C. Bott

Viktoria Rebensburg ist im Riesenslalom der Ski-WM schon im ersten Durchgang ausgeschieden. Die Olympiasiegerin von 2010 scheiterte nach weniger als 30 Fahrsekunden und wird die Titelkämpfe von St. Moritz ohne Edelmetall verlassen. Bei einem Linksschwung wurde die mit Startnummer zwei ins Rennen gegangene Deutsche ausgehoben und verpasste das nächste Tor. Rebensburg hatte sich nach einer bislang unglücklichen WM viel vorgenommen und war in ihrer Spezialdisziplin Gold-Mitfavoritin. "Das ist extrem bitter", haderte sie danach. "Heute wäre vieles drin gewesen. Ich habe mich beim Aufwärmen extrem wohl gefühlt, es hat alles gepasst. Dann passiert so ein kleiner Fehler, und man steht da und schaut den anderen zu. Das tut sehr weh."

Der Deutsche Skiverband (DSV) erlebt damit wohl die ersten Weltmeisterschaften ohne Medaille bei den Frauen seit 2007. Ein Top-3-Rang im Slalom am Samstag ist unrealistisch. So wird die Erfolgsserie der vergangenen vier Titelkämpfe, bei denen Rebensburg, Maria Höfl-Riesch und Kathrin Hölzl Medaillen gewannen, reißen. Auch in St. Moritz hätte Rebensburg für Top-3-Ränge sorgen sollen. Im Super-G verpasste sie das Podium als Vierte aber knapp, die Abfahrt verpatzte sie als Elfte. Im Team-Event kam sie dann erst gar nicht zum Einsatz, weil die DSV-Auswahl schon in Runde eins scheiterte.

"Highsider" bringt das Aus

"St. Moritz, mit dir habe ich noch eine Rechnung offen", hatte die 27-Jährige angekündigt. Dann aber sorgte "eine Unachtsamkeit, ein kleiner Fehler, ein Highsider" in ihrem letzten Start für den Tiefpunkt ihrer WM. "Der Ski hat gegriffen, und ich bin in die völlig falsche Richtung gesprungen." Theoretisch wäre es zwar noch möglich gewesen, das folgende Tor zu erwischen, "aber die Zeit ist sowieso weg gewesen", sagte Rebensburg. "Es geht extrem schnell in dem Moment, das ist ein Bruchteil einer Sekunde."

Rebensburg war im Riesenslalom-Weltcup letztmals im Dezember 2014 ausgeschieden und danach in 17 Rennen immer ins Ziel gekommen. Zudem holte sie dazwischen Silber bei der WM 2015 in Vail/Beaver Creek.

Worley holt den Titel

Gold holte sich ein paar Stunden später und zum zweiten Mal nach 2013 die Französin Tessa Worley - vor Mikaela Shiffrin aus den USA und der Italienerin Sofia Goggia. Die Deutsche Lena Dürr kam nicht unter die besten 25.

Worley, wegen ihrer Größe von nur 1,57 Meter in ihrer Heimat Pisten-"Floh" genannt, ist es die insgesamt vierte WM-Goldmedaille. Auch 2011 gehörte sie dem siegreichen französischen Team an. "Das ist unglaublich, ich weiß, dass es alle von mir erwartet haben, ich selbst auch, aber ich musste mein bestes Skifahren zeigen", sagte Worley und ergänzte: "Es war kein einfacher Tag, aber er ist in einer superschönen Art und Weise zu Ende gegangen." 

Ende 2013 hatte sich Worley einen Kreuzbandriss und einen Meniskusschaden im rechten Knie zugezogen. Erst in diesem Winter wurde sie wieder zur Siegfahrerin, gewann drei der sieben Riesentorläufe und belegte drei Mal Rang zwei.

asz/to (dpa, sid)