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PolitikGlobal

WHO weist Attacken gegen Tedros zurück

22. Juli 2020

Die Weltgesundheitsorganisation hat Behauptungen zurückgewiesen, ihr Chef sei von der chinesischen Regierung "gekauft". Laut britischen Medien hatte US-Außenminister Pompeo dies gegenüber Abgeordneten in London gesagt.

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UK I Mike Pompeo in London
Bild: picture-alliance/AP/P. Summers

Wie die Zeitungen "Times" und "Daily Telegraph" berichten, hatte sich US-Außenminister Mike Pompeo bei dem Treffen mit britischen Parlamentariern auf geheimdienstliche Hinweise bezogen. Demnach seien Entscheidungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch eine Abmachung zwischen deren Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus und der Führung in Peking beeinflusst worden.

Versagen der WHO

Peking habe Tedros zu seinem Posten verholfen. "Als es hart auf hart kam, als es wirklich am wichtigsten war", starben Menschen "wegen der geschlossenen Vereinbarung", wird Pompeo zitiert. Der amerikanische Außenminister soll sich dabei explizit zu den Corona-Toten in Großbritannien geäußert haben: Das Versagen der WHO, einer "politischen" und nicht wissenschaftsbasierten Organisation, habe zu "britischen Todesfällen" geführt. Großbritannien ist mit mehr als 45.000 Toten eines der am schwersten von der Corona-Pandemie getroffenen Länder Europas.

US-Vorwürfe nicht neu

Die WHO wies die Anschuldigungen erwartungsgemäß zurück: Die Organisation sei sich solcher Vereinbarungen "nicht bewusst", sagte ein Sprecher in Genf. Zudem lehne man jegliche Angriffe und unbegründete Anschuldigungen dieser Art ab.

Vorwürfe von US-Seite gegenüber der Organisation im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie sind nicht neu: US-Präsident Donald Trump kritisierte die WHO immer wieder als "Marionette Chinas" und warf der Organisation Fehler in der Gesundheitskrise vor. Anfang Juli leitete er den Austritt seines Landes aus der UN-Organisation ein.

uh/ml (dpa, afp)