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Umfrage

26. Januar 2011

Die Russen bewerten Präsident Medwedews und Premier Putins Bemühungen zur Lösung der Probleme des Landes nahezu gleich. In den wichtigsten Problemfeldern liegt Medwedew sogar vor Putin.

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Dmitrij Medwedew und Wladimir Putin (Foto: dpa)
Russen geben Medwedew und Putin eher schlechte NotenBild: AP

Ein gutes Jahr vor den Präsidentschaftswahlen schneidet Amtsinhaber Dmitrij Medwedew in den Augen der russischen Bevölkerung besser ab als Ministerpräsident Wladimir Putin, wenn es um die Bewertung deren Bemühungen zur Lösung der wichtigsten Probleme des Landes geht. Dies zeigt eine Umfrage, die das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IFAK im Auftrag der Russischen Redaktion der Deutschen Welle im Dezember 2010 nach repräsentativen Methoden in Russland erhoben hat.

Als wichtigste Probleme des Landes nannten die Russen Korruption (61 Prozent) gefolgt von wirtschaftlichen Problemen (48 Prozent) sowie terroristischen Bedrohungen (32 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich.

Medwedews Bemühungen bei der Korruptionsbekämpfung bewerten 21 Prozent der Befragten positiv und 39 Prozent negativ. Die Arbeit von Putin in diesem Bereich beurteilen hingegen nur 15 Prozent als gut und 43 Prozent als schlecht. Ebenfalls leicht vor denen seines Amtsvorgängers liegen Medwedews Werte bei der Lösung wirtschaftlicher Probleme: So schätzen 24 Prozent Medwedews Bemühungen als positiv und 29 Prozent als negativ ein - Putins 17 Prozent als gut und 34 Prozent als schlecht.

Auch in der Frage, wie die Bemühungen des Präsidenten und des Premiers bei der Bekämpfung von Machtmissbrauch durch Beamte und Polizisten zu bewerten seien, erreicht Medwedew (gut: 23 Prozent; schlecht: 31 Prozent) höhere Werte als Putin. Dessen Bemühungen bei diesem Aspekt sehen 17 Prozent als positiv, 36 Prozent als negativ an.

Generell überwiegen jedoch sowohl bei Medwedew als auch bei Putin die negativen Bewertungen, wenn es um die Bekämpfung von Korruption, wirtschaftlichen Problemen und Machtmissbrauch durch Beamte und Polizisten geht.

Bei der Terrorismusbekämpfung - aus Sicht der Russen das drittwichtigste Problem des Landes - überwiegen jedoch bei beiden Politikern die positiven Bewertungen. 29 Prozent der Befragten schätzen Medwedews Bemühungen als gut und 23 Prozent als schlecht ein. Interessanterweise liegt Medwedew aber auch in dieser Frage leicht vor Putin, dessen Bemühungen gegen den Terrorismus 25 Prozent positiv und 22 Prozent negativ sehen.

Grafik zu Medwedew und Putin (Grafik: DW)

Beste Werte für Außenpolitik

Am besten bewerten die Befragten die Politik des Präsidenten und des Regierungschefs bei der Entspannung der Beziehungen mit anderen Ländern. Mehr als jeder Dritte (40 Prozent) gab an, Medwedews Bemühungen in diesem Punkt seien gut. Lediglich 16 Prozent bewerten diese als schlecht. Ebenfalls mehr als ein Drittel (39 Prozent) sieht die Bemühungen Putins in dieser Frage positiv, nur 15 Prozent negativ.

So gut wie auf gleichem Niveau schneiden Medwedew und Putin auch bei der Bewertung ihrer Anstrengungen zur Verbesserung der Pressefreiheit ab. Positiv schätzen Medwedews Arbeit in diesem Punkt 33 Prozent der Befragten ein. Putin erreicht in dieser Frage einen positiven Wert von 32 Prozent. 20 Prozent hingegen bewerten sowohl Medwedews als auch Putins Bemühungen um die Pressefreiheit negativ. Methode der Umfrage

Die Befragung wurde bevölkerungsrepräsentativ in Russland durchgeführt. Es wurden 1000 Personen an 39 Sample-Points in ganz Russland im Zeitraum vom 3. bis 13. Dezember 2010 befragt. Die Gesamtheit der Befragten entspricht der Bevölkerungsstruktur Russlands.

Autor: Ingo Mannteufel
Redaktion: Markian Ostaptschuk