1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mehr 150 Tote bei Grubenunglück

14. Mai 2014

Die Türkei wird vom schwersten Bergwerksunglück seit Jahren erschüttert. Nach Angaben des Energieministeriums kamen mindestens 151 Kumpel ums Leben. Rund 400 Arbeiter stecken unter Tage fest..

https://p.dw.com/p/1BzHM
Rettungskräfte vor der Unglücksgrube (Foto: AP)
Rettungskräfte vor der UnglücksgrubeBild: AP

Es sei zu befüchten, dass die Zahl der Todesopfer weiter steige, erklärte der türkische Energieminister Taner Yildiz. 76 Bergleute seien verletzt worden. Zum Unglückszeitpunkt seien 787 Kumpel unter Tage gewesen. Von ihnen befänden sich immer noch mehr als 400 innerhalb des Bergwerks. Die Bemühungen, die Arbeiter zu bergen, seien ein Wettlauf gegen die Zeit, sagte Yildiz. Die Stollen waren auch am frühen Mittwochmorgen noch immer voller Rauch.

In der Zeche in der Provinz Manisa war am Dienstagmittag nach einer Explosion in zwei Kilometern Tiefe Feuer ausgebrochen. Ursache war nach ersten Untersuchungen offenbar ein Defekt in der Elektrik

Eingang zum Unglücksbergwerk (Foto: Anadolu)
Eingang zum UnglücksbergwerkBild: picture alliance/AA

Erdogan besucht Unglücksgrube

Die türkische Öffentlichkeit reagierte geschockt auf das schwere Unglück. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte einen geplanten Besuch in Albanien ab. Er werde zum Unglücksbergwerk fahren, hieß es in Ankara. Die Grube liegt in Soma, rund 120 Kilometer nordöstlich von Izmir.

Türkische Medien berichteten, Erdogans konservativ-islamische Regierungspartei AKP habe erst im vergangenen Monat eine Forderung der Opposition nach einer Überprüfung der Zeche zurückgewiesen. Das Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit erklärte hingegen, die Grube sei zuletzt am 17. März auf Sicherheitsmängel untersucht worden und es habe keine Beanstandungen gegeben.

Häufig Zechnunglücke

In der Türkei kommt es immer wieder zu tödlichen Grubenunfällen. Mehrfach gab es in den vergangenen Jahren Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen oder es wurden veraltete Arbeitsgeräte eingesetzt. Das folgenschwerste Unglück der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1992 in einem Bergwerk in der Provinz Zonguldak. Dort starben bei einer Gasexplosion 263 Menschen.

wl/SC (dpa, rtr, afp)