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Viele Tote bei Erdbeben in Pakistan

24. September 2013

Damit ist die Zahl der Opfer wie befürchtet weiter angestiegen. Betroffen ist die Provinz Baluchistan. Sie hatte erst im vergangenen Monat unter schweren Überschwemmungen durch den Monsunregen zu leiden.

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In Karachi warten Berufstätige, die wegen des Erdbebens ihre Büros verlassen mussten, auf der Straße (Foto: Rizwan Tabassum/AFP/Getty Images)
In Karachi warten Berufstätige, die wegen des Erdbebens ihre Büros verlassen mussten, auf der StraßeBild: Rizwan Tabassum/AFP/Getty Images

Starkes Erdbeben in Pakistan

Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,7 in der pakistanischen Provinz Baluchistan ist die Zahl der geborgenen Toten auf über 300 gestiegen. Nach Behördenangaben kamen mindestens 328 Menschen ums Leben, mehr als 450 weitere wurden verletzt. Die Rettungsarbeiten dauerten an. Das Militär habe Hubschrauber in die entlegene und dünn besiedelte Region entsandt. In am stärksten betroffenen Distrikt Awaran und anderen Gebieten rief die Provinzregierung den Notstand aus.

Die Behörden sprachen von großen Schwierigkeiten, die Verletzten zu versorgen. In den örtlichen Krankenhäusern gebe es kaum Platz, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Deshalb versuche man, die Schwerverletzten per Hubschrauber nach Karachi oder in andere Bezirke zu bringen. Der Innenminister der Provinz, Azad Gilani, sagte, es werde auch weiter nach Verschütteten gesucht. Vorrang habe aber die Versorgung der Verletzten. Die Armee unterstützt die Rettungskräfte mit rund hundert Ärzten und tausend Soldaten.

Die katholische Hilfsorganisation Caritas erklärte, für die Erdbebenopfer würden dringend Zelte, Lebensmittel, Wasser und Medikamente benötigt. Weitere Hilfsteams seien unterwegs in das Katastrophengebiet. Sorge bereite aber die Sicherheitslage, da in der Gegend Aufständische gegen die Regierung kämpften.

Geburt einer neuen Insel

Das Beben ließ etwa 400 Meter vor der Küste eine neue Insel entstehen. Zahlreiche Menschen verfolgten das seltene Naturspektakel staunend vom Land aus und sahen, wie sich aus dem Arabischen Meer ein Eiland aus Schlamm erhob. Nach Einschätzung von Experten dürfte es in weinigen Monaten wieder vom Meer verschluckt werden.

Im vergangenen April waren bei einem Erdbeben im iranisch-pakistanischen Grenzgebiet rund 30 Menschen in Baluchistan ums Leben gekommen. Im Oktober 2005 kamen bei einem Erdbeben der Stärke 7,6 in der geteilten Region Kaschmir mehr als 86.000 Menschen in Pakistan und Indien ums Leben. Baluchistan ist die größte der vier Provinzen Pakistans, sie ist zugleich aber am dünnsten besiedelt.

Baluchistan hatte erst im August unter schweren Überschwemmungen im Zusammenhang mit dem Monsunregen gelitten. In der Provinz liegen die Stammesgebiete, die als Rückzugsort für islamische Extremisten gelten.

gmf/det (afp, dpa, rtr)