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Anschläge in Hyderabad

26. August 2007

Bei zwei Bombenanschlägen im südindischen Hyderabad sind mindestens 42 Menschen getötet worden. Die Behörden vermuten islamische Extremisten hinter den Anschlägen.

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Zeitungsleser in Hyderabad
Die Menschen in Hyderabad sind geschocktBild: AP

Wie die Behörden im Unionsstaat Andhra Pradesh am Sonntag (26.8.) mitteilten, gab es etwa 50 Verletzte, als die beiden Sprengsätze am Samstag im Abstand von wenigen Minuten während einer Lasershow in einem Park und in einem voll besetzten Restaurant auf einem Marktgelände explodierten. Später wurden nach Angaben der Polizei in der Stadt zwei weitere Bomben gefunden und entschärft.

Verantwortliche in Bangladesch und Pakistan?

Bereits im Mai waren in Hyderabad, wo es immer wieder zu Spannungen zwischen Hindus und Muslimen kommt, bei einem Anschlag auf eine Moschee elf Menschen getötet worden. Die Ermittler vermuteten am Sonntag, dass es sich bei dem neuerlichen Attentat um die Tat islamischer Extremisten handelt. Es gebe Informationen, dass Terrororganisationen in Bangladesch und Pakistan in den Anschlag verwickelt seien, sagte der Chefminister von Andhra Pradesh, Y.S. Rajasekhara Reddy nach einer Krisensitzung am Sonntag.

Die Nachrichtenagentur PTI meldete, es werde eine mögliche Verbindung zu der Gruppe Harkatul Dschihad al Islami in Bangladesch geprüft, die von den Behörden bereits für einen Anschlag auf die historische Moschee in Hyderabad im Mai verantwortlich gemacht wird. Für frühere Bombenanschläge in Indien wurde die islamische Rebellengruppe Lashkar-e-Tayyaba verantwortlich gemacht, die vom pakistanischen Teil Kaschmirs aus operiert.

In Hyderabad leben 40 Prozent Muslime

Fernsehbilder aus dem Lumbini-Park zeigten Blutlachen und Leichen zwischen zerstörten Stühlen. Das Restaurant auf dem Markt, das von Hindus und Muslimen besucht wurde, war völlig zerstört. Polizisten suchten am Samstag mit Taschenlampen und Hunden nach weiteren Sprengsätzen. Eine dritte Bombe wurde unter einer Fußgängerbrücke im Geschäftsviertel Bilskh Nagar gefunden und entschärft, ein vierter Sprengsatz in einem Kino entdeckt. Die Kino-Spätvorstellungen wurden daraufhin in der ganzen Stadt abgesagt.

Nach dem Bombenanschlag auf die Moschee im Mai hatten muslimische Demonstranten der Polizei vorgeworfen, sie nicht ausreichend zu schützen. Es kam zu Straßenschlachten, bei den fünf Menschen getötet wurden. Mehr als 80 Prozent der 1,1 Milliarden Inder sind Hindus, in Hyderabad stellen Muslime aber 40 Prozent der Bevölkerung. Im Juli 2006 und im Februar 2007 detonierten Bomben in mehreren Nahverkehrszügen von Bombay und töteten mehr als 200 Menschen. Für die Anschläge wurden muslimische Aufständische aus Pakistan verantwortlich gemacht. (wga)