1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Mehr als 4600 Flüchtlinge gerettet

5. Oktober 2016

Erst am Montag wurden bei einem internationalen Rettungseinsatz 6000 Bootsflüchtlinge vor der libyschen Küste gerettet. Nun schon wieder eine ähnlich hohe Zahl. Und wieder kam für einige die Hilfe zu spät.

https://p.dw.com/p/2QsmY
Flüchtlinge auf überladenem Boot warten auf Rettung (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/A. Messinis

Wie die italienische Küstenwache mitteilte, sind die 4655 Menschen bereits am Dienstag im Seegebiet zwischen Sizilien und Libyen gerettet worden. 28 weitere konnten nur noch tot geborgen werden. Die Flüchtlinge waren mit 27 Schlauchbooten, fünf kleinen Booten und einem etwas größeren Boot unterwegs. Zu den Nationalitäten machte die Küstenwache keine Angabe.

An den internationalen Rettungseinsätzen waren Schiffe der Küstenwache, der italienischen und irischen Marine, der EU-Grenzschutzagentur Frontex und diverser Hilfsorganisationen beteiligt. Auf dem Weg in den Hafen von Catania wurden den Angaben zufolge auf einem der italienischen Einsatzschiffe mit Hilfe des an Bord befindlichen medizinischen Personals drei Kinder geboren. Die Neugeborenen seien wohlauf, hieß es.

Gutes Wetter sorgt für zahlreiche Überfahrten

Bereits am Montag waren in dem Seegebiet laut Küstenwache 6055 Flüchtlinge an einem Tag gerettet und neun tot geborgen worden. Damit wurden in den vergangenen 48 Stunden mehr als 10.700 Menschen gerettet. Die hohe Zahl lässt sich unter anderem mit dem relativ ruhigen Wetter erklären: Schleuser nutzen die ruhige See, um Migranten auf die gefährliche Überfahrt nach Italien zu schicken.

Die geretteten Migranten werden nach Italien gebracht, wo italienische und EU-Behörden sie identifizieren und Fingerabdrücke nehmen. Nach EU-Recht müssen Migranten in dem Land bleiben, in dem sie die EU betreten haben.

Die Internationale Organisation für Migration schätzt, dass seit Anfang 2016 rund 142.000 Menschen Italien in Booten erreicht haben, rund 3100 haben die Überfahrt nicht überlebt. Der Seeweg zwischen Libyen und Italien ist Hilfsorganisationen zufolge zur wichtigsten Route für afrikanische Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg nach Europa geworden.

ust/mak (rtr, dpa, epd)