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Mehr Geld für Stahlkocher

17. März 2017

Nach massiven Warnstreiks in den vergangenen Tagen haben sich Arbeitgeber und IG Metall auf ein deutliches Lohn- und Gehaltsplus in der Stahlbranche geeinigt. Die Gewerkschaft ist zufrieden.

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IG Metall fordert fünf Prozent für Stahlkocher
Bild: picture alliance/dpa/P.Steffen

Die rund 72.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie sollen in zwei Stufen insgesamt vier Prozent mehr Geld erhalten. Darauf haben sich Arbeitgeber und die Gewerkschaft IG Metall nach mehr als zehnstündigen Verhandlungen am frühen Freitagmorgen in Düsseldorf geeinigt. Ab 1. April wurde zunächst eine Erhöhung um 2,3 Prozent für 13 Monate vereinbart, ab 1. Mai kommenden Jahres ein weiteres Plus von 1,7 Prozent. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2018. Die Tarifverträge zur Altersteilzeit und zum Einsatz von Werkverträgen werden unverändert fortgeführt.

In den Tagen vor der entscheidenden Verhandlung hatte die IG Metall zu einer ganzen Serie von Warnstreiks aufgerufen, an denen sich nach Angaben der Gewerkschaft rund 13.500 Stahlkocher beteiligt hatten. Die Arbeitgeber hatten zunächst ein Angebot über 1,3 Prozent für 15 Monate vorgelegt, während die Gewerkschaft 4,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate gefordert hatte.

"Kein Anlass zum Jubeln"

"Das ist ein vertretbares Ergebnis. Es passt zur aktuellen Situation in der Stahlbranche und führt zu einem Reallohnplus bei den Beschäftigten", sagte der IG Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler. Beide Tarifvertragsparteien hätten keinen Anlass zum Jubeln, meinte dagegen der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Andreas Goss. Insbesondere die etwas verbesserte Stahlkonjunktur, die jüngsten Tarifabschlüsse in anderen Branchen und die stark gestiegene Inflationsrate hätten jedoch einen Tarifabschluss mit einer geringeren Belastung verhindert.

Verhandelt wurde zunächst für die Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Für die Beschäftigten im Saarland und im Osten Deutschlands werden separate Gespräche geführt. Insgesamt zählt die Branche bundesweit rund 88.000 Beschäftigte.

ul/wen (dpa, afp)