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Politik

Menschliche Körperteile eingelagert?

10. Oktober 2018

Ekelerregende Missstände bei der Entsorgung von Krankenhausabfällen sorgen im Vereinigten Königreich für Schlagzeilen. Das britische Gesundheitsministerium zog jetzt die Konsequenzen.

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Gebäude der Firma Healthcare Environment Services Ltd
Ein Gebäude der Firma "Healthcare Environment Services"Bild: picture-alliance/PA Wire/L. Cameron

Das britische Gesundheitsministerium hat auf Missstände bei der Entsorgung von Krankenhausabfällen reagiert. Es kündigte den Vertrag mit einem Unternehmen, das große Mengen solcher Abfälle inklusive menschlicher Körperteile eingelagert haben soll, anstatt sie regelkonform zu entsorgen.

Die Opposition sprach von einem Skandal. Den Fall ins Rollen gebracht hatte der Labour-Abgeordnete Jonathan Ashworth. Er berichtete von "350 Tonnen Abfällen inklusive menschlicher Körperteile, amputierter Gliedmaßen und infektiöser Flüssigkeiten", die die Firma "Healthcare Environment Services" (HES) in Lagerhallen angesammelt habe. HES stand bei 15 Regionalvertretungen des Nationalen Gesundheitsdienstes unter Vertrag.

Vier Tonnen Körperteile?

Der zuständige Staatsminister Stephen Barcley begründete die Vertragskündigung damit, dass die Verarbeitung und Entsorgung des Krankenhausmülls nicht den "korrekten regulatorischen Zeitvorgaben" entsprochen habe. Zugleich betonte Barcley, dass nur 1,1 Prozent der betroffenen Krankenhausabfälle "anatomisch" seien, also vom Menschen stammten. Sollte die von Ashworth genannte Zahl von 350 Tonnen zutreffen, wären dies immerhin noch beinahe vier Tonnen.

Das Unternehmen bestritt in einer Stellungnahme, Körperteile eingelagert zu haben. Es verwies aber auf generelle Engpässe bei der Müllverbrennung in Großbritannien. Durch die "übertriebene" Vertragskündigung werde sich das Entsorgungsproblem für Krankenhäuser nun sogar noch verschärfen, betonte HES.

wa/nob (afp)