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Merkel hofft auf Ende der Affäre

14. Oktober 2013

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Affäre um Bischof Tebartz-van Elst als sehr belastend für Katholiken bezeichnet. Ratschläge wollte sie aber nicht geben. Der umstrittene Bischof wartet auf einen Termin beim Papst.

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Bischof Tebartz-van Elst im Innenhof seines Amtssitzes (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Alle Wege führen nach Rom

Mit Blick auf die laufenden Gespräche im Vatikan betonte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin, die Bundesregierung habe hier "selbstverständlich keinerlei Hinweise oder Ratschläge zu geben". Sie habe aber die Hoffnung, "dass es eine Lösung für die Gläubigen sein wird, für das Vertrauen der Menschen in ihre Kirche".

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst steht wegen der hohen Kosten für den Neubau seiner Bischofsresidenz in der Kritik. Zudem läuft gegen ihn ein Verfahren wegen des Verdachts einer eidesstattlichen Falschaussage. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat einen Strafbefehl beantragt. Tebartz-van Elst ist am Sonntag nach Rom gereist, um mit Papst Franziskus über die Vorwürfe zu sprechen.

Tebartz-van Elst hatte angekündigt, die Entscheidung über seine Zukunft in die Hände des Papstes zu legen. Neben Protz und Verschwendung bei dem Bau seines Amtssitzes wird dem 53-jährigen auch ein autoritärer Führungsstil vorgeworfen. Die Baukosten sind im Vergleich zu ursprünglichen Angaben von fünf auf mindestens 31 Millionen Euro explodiert.

Knickt der Bischof ein?

Nach Informationen des Internet-Portals der "Bild"-Zeitung, das sich auf "Vatikankreise" beruft, soll Tebartz-van Elst inzwischen zur Einsicht gekommen sein, dass er in Limburg nicht mehr zu halten sei. Er strebe eine Professur in Rom an, oder die Übernahme eines Instituts.

Ob und wann es zu einem Treffen zwischen dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und dem Bischof kommen wird, ist nicht bekannt. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi sagte vor Journalisten, wie jeder wisse, treffe der Papst viele Menschen. Die Treffen würden aber nicht im Vorfeld angekündigt. Am Montag jedenfalls wurden weder Tebartz-van Elst noch der Vorsitzende der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, der sich ebenfalls in Rom aufhält, von Franziskus empfangen.

Zollitsch äußerte sich am Rande seines Besuchs besorgt über die Entwicklungen in Limburg. Er sei sich aber sicher, dass sich Tebartz-van Elst "gründlich und mit der nötigen Selbstkritik mit dieser Situation auseinandersetzt", sagte Zollitsch. Die Kommission zur Überprüfung der Kosten beim Bau des bischöflichen Zentrums in Limburg werde noch in dieser Woche mit internen und externen Mitgliedern ihre Arbeit aufnehmen, kündigte Zollitsch an. Das Ergebnis werde mit dem Bischof beraten und anschließend veröffentlicht.

wl/as (dpa, afp, kna)