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Merkel verspricht schnelle Ebola-Hilfe

17. September 2014

Das Schreiben der liberianischen Präsidentin war an die deutsche Kanzlerin persönlich gerichtet. Und es war ein Hilferuf. Angela Merkel reagiert und verspricht unverzügliche Hilfe im Kampf gegen die tödliche Seuche.

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Zwei Helfer in Schutzkleidung tragen einen Leichensack (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Van Nespen

"Wir werden sehr schnell agieren und mit allem, was wir zur Verfügung haben, bereitstehen", sagte Bundeskanzlerin Merkel in Berlin. Die Lage in den Ebola-Gebieten Westafrikas sei "dramatisch".

Im Kampf gegen das Virus könnte auch die Bundeswehr zum Einsatz kommen. Zunächst gehe es um Lufttransporte, damit Helfer ziviler Organisationen aus dem Krisengebiet gebracht werden könnten. Zudem werde sich Deutschland am Aufbau von Krankenstationen beteiligen. Auch unterstütze die Bundesregierung die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation WHO. "Wir werden unserer Verantwortung gerecht", sagte die Kanzlerin. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, die Bundeswehr prüfe, ob sie logistische Hilfe leisten könne.

Ebola-Epidemie kostet eine Milliarde Dollar

In Briefen an mehrere Regierungen, darunter auch an Merkel, hatte Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf eindringlich um Unterstützung gebeten: "Ohne mehr direkte Hilfe von Ihrer Regierung werden wir diese Schlacht gegen Ebola verlieren", heißt es in dem Schreiben an Merkel, aus dem die "tageszeitung" am Dienstag zitierte. Nach UN-Schätzungen wird die Eindämmung der Epidemie rund eine Milliarde Dollar kosten.

Neben den Krisen in der Ukraine und in Nahost beeinträchtigt auch die Ebola-Epidemie die Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft. "Das alles hat dazu geführt, dass sich ... das wirtschaftliche Umfeld etwas eingetrübt hat", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble der Nachrichtenagentur Reuters. Zur Panik oder zur Depression bestehe jedoch kein Anlass.

US-Hilfseinsatz gegen Ebola

Nach Angaben der WHO sind bislang 2461 Menschen an dem Ebola-Virus gestorben. Am stärksten betroffen sind Liberia, Guinea und Sierra Leone. Aber auch in anderen Ländern Westafrikas sind Fälle bekanntgeworden. US-Präsident Barack Obama hatte am Vortag einen massiven Hilfseinsatz gegen die Ebola-Epidemie angekündigt und die Weltgemeinschaft zu einem entschiedeneren Einsatz gegen die Seuche aufgerufen.

Merkel zeigte sich "sehr bewegt" von dem Schreiben der liberianischen Präsidentin, der Brief schildere "sehr eindrücklich" die Lage vor Ort. Die Kanzlerin kündigt in ihrem Antwortschreiben auch an, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass weitere Hilfen bereitgestellt werden. Deutschland hat bislang zwölf Millionen Euro an finanzieller Hilfe für die von der Epidemie betroffenen westafrikanischen Länder zur Verfügung gestellt.

rb/cr (afp, dpa, epd, rtr)