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Meuterei in Papua-Neuguinea

26. Januar 2012

In Papua-Neuguinea haben aufständische Soldaten den Militärchef des Landes gestürzt und ihren Anführer zum Nachfolger bestimmt. Sie forderten den Rücktritt des amtierenden Ministerpräsidenten O'Neill binnen einer Woche.

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Karte Papua-Neuguinea mit Australien
Weitere Eskalation im Machtkampf in Papua-Neuguinea

Der Machtkampf in der Regierung des Pazifikstaates Papua-Neuguinea spitzt sich zu. Ein pensionierter Oberst übernahm nach eigener Darstellung das Kommando über die Streitkräfte und forderte die Wiedereinsetzung des entlassenen Regierungschefs Michael Somare.

Porträt Peter O'Neill (Foto: AP)
Regierungschef O'Neill soll gehenBild: AP

Binnen sieben Tagen müsse das Parlament Somare wieder zum Ministerpräsidenten machen, forderte Ex-Oberst Yaura Sasa vor Journalisten in der Hauptstadt Port Moresby. Wie die australische Nachrichtenagentur Associated Press berichtet, erklärte sich Sasa selbst zum neuen Militärkommandeur.

In Medienberichten heißt es, zuvor hätten Soldaten das Hauptquartier der Streitkräfte gestürmt und den bisherigen Armeechef unter Hausarrest gestellt.

Anspruch auf Rechtmäßigkeit

#bsSollte sein Aufruf nicht befolgt werden, könnte er gezwungen sein, "notwendige Schritte" zu unternehmen, drohte Sasa. Wie diese aussehen könnten, sagte er nicht. Zugleich betonte er, er wolle lediglich die Verfassung durchsetzen.

Seit Monaten tobt in dem Inselstaat im Südpazifik ein politischer und juristischer Machtkampf zwischen O'Neill und Somare.

Wegen Krankheit abgesetzt

Dieser war im vergangenen Jahr während eines mehrmonatigen krankheitsbedingten Auslandsaufenthalts für abgesetzt erklärt worden. Aus einer Abstimmung im Parlament ging der 46-jährige O'Neill, der eine große Mehrheit der 109 Abgeordneten hinter sich hat, als Ministerpräsident hervor.

Somare hatte den Machtwechsel aber nie anerkannt. Im Dezember verfügte das Oberste Gericht die Wiedereinsetzung des 75-Jährigen als Regierungschef. Der Generalgouverneur, Stellvertreter des offiziellen Staatsoberhaupts Queen Elizabeth II., widerrief die Entscheidung jedoch.

uh/SC (afp,rtr)