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Politik

Unmut gegen Migranten aus Mittelamerika

19. November 2018

Die Stimmung kippt in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana. Die Migranten aus Mittelamerika, die eigentlich in den USA Asyl beantragen wollen, sind unerwünscht. Und es werden noch viel mehr erwartet.

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Mexiko Tijuana Proteste gegen Migranten aus Mittelamerika
Bild: picture-alliance/AP Photo/R. Abd

Zwiespältiger Empfang für Migranten in Mexiko

Hunderte Bewohner der mexikanischen Grenzstadt Tijuana haben gegen die Ankunft von Migranten aus Mittelamerika protestiert. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Demonstranten und der Polizei, wie die Tageszeitung "La Jornada" berichtete. Die Demonstranten skandierten "Migranten raus" und warfen den Menschen aus Mittelamerika vor, kriminell zu sein und Drogen zu verkaufen. Zeitgleich formierte sich eine kleinere Solidaritäts-Demonstration für die Flüchtlinge.

In der Millionenstadt Tijuana sind bislang etwa 3300 Migranten angekommen. Die Behörden rechnen damit, dass ihre Zahl bald auf 10.000 wachsen könnte. Weitere Gruppen der sogenannten Flüchtlingskarawane sind noch auf dem Weg in Richtung US-Grenze. Die Menschen, die mehrheitlich aus Honduras, El Salvador und Guatemala kommen, wollen in den USA Asyl beantragen. Während ihrer Reise durch Mexiko solidarisierten sich viele Menschen mit den Migranten. In Tijuana allerdings ist die Lage anders. In der Stadt sind bereits viele Flüchtlinge gestrandet, außerdem lassen sich viele Mexikaner und Mittelamerikaner dort nieder, wenn sie aus den USA abgeschoben werden.

Trump spricht weiter von Invasion

Tijuanas Bürgermeister Juan Manuel Gastélum sprach erneut von einer "Lawine", auf die seine Stadt nicht vorbereitet sei. Er befürchtet, dass die Migranten mehr als ein halbes Jahr in Tijuana ausharren, bis ihr Asylantrag vom US-Grenzschutz bearbeitet worden sei. In einem TV-Sender hatte er gesagt: "Diese Leute kommen mit einem aggressiven Plan, sie sind unverschämt und fordern die Sicherheitskräfte heraus."

US-Präsident Donald Trump nahm die Worte von Tijuanas Bürgermeister auf und schrieb auf Twitter: "Auch die USA sind auf solch eine Invasion schlecht vorbereitet." Die Migranten seien kriminell und verursachten große Probleme in Mexiko. "Geht nach Hause", schrieb Trump.

Flüchtlingskarawane Grenze Mexiko-USA
US-Präsident Donald Trump hat rund 5000 Soldaten an die Grenze zu Mexiko geschicktBild: Getty Images/AFP/G. Arias

Die Menschen aus Mittelamerika fliehen vor bitterer Armut und der Gewalt durch Jugendbanden in ihrer Heimat. Die sogenannten Maras erpressen Schutzgeld, kontrollieren ganze Stadtviertel und zwangsrekrutieren Jugendliche. Honduras und El Salvador gehören zu den gefährlichsten Ländern der Welt.

Die USA haben inzwischen rund 5000 Soldaten und zusätzlich 2000 Reservisten an der Südgrenze zu Mexiko stationiert, um die Migranten an einem Grenzübertritt zu hindern. Der Grenzzaun, der Tijuana von San Diego trennt, wurde mit Stacheldraht befestigt. Trump sagte, die Soldaten sollten so lange an der Grenze bleiben, wie es notwendig sei.

as/ww (epd, dpa)