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Mexikanerinnen fragen: Wo sind unsere Kinder?

10. Mai 2019

Am mexikanischen Muttertag haben viele Frauen Aufklärung über das Schicksal ihrer verschleppten Kinder und Verwandten gefordert. Über 2000 Mütter zogen vom Denkmal der Mutter in Mexiko-Stadt zum Unabhängigkeitsdenkmal.

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Mexiko, Mexico City: Auf der Suche nach vermissten Verwandten am Muttertag
Bild: Reuters/E. Garrido

Sie riefen: "Kind, höre, deine Mutter kämpft für Dich" und "Was wollen wir? Gerechtigkeit". Elsa Maldonado Flores aus dem Bundesstaat Tamaulipas, der an der Grenze zu den USA liegt, sagte: "Wir haben heute nichts zu feiern." Sie und die anderen Frauen wollten endlich Klarheit bekommen über das Schicksal ihrer verschleppten Kinder und Verwandten. 

Zehntausende werden vermisst

In Mexiko gelten rund 40.000 Menschen als vermisst. Viele von ihnen wurden vermutlich getötet. Häufig werden sie Opfer der mächtigen Drogenkartelle und Verbrechersyndikate, die die Leichen in Massengräbern verscharren. Das Schicksal der Opfer wird nur selten aufgeklärt. Angehörige werfen den Behörden vor, nicht engagiert genug nach den Verschleppten zu suchen.

Drogenkrieg in Mexiko

"Die Regierung hilft uns nicht. Wir suchen mit unseren bloßen Händen nach den Überresten unserer Angehörigen in den Bergen", sagte Leonor Muñoza Aguirre aus Sinaloa, die ihren Bruder seit fast vier Jahren sucht. Eine andere Frau sagte, wer kein Geld für einen Rechtsanwalt habe, dem würden die Behörden die Türe vor der Nase zuschlagen. Es sei aber auch mit Hilfe eines Rechtsanwaltes kaum etwas in Erfahrung zu bringen. Es gebe bei Verschleppungen nur selten Polizeiberichte. 

haz/kle (dpa, afp, ap)