1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Michael Schumacher in Lebensgefahr

30. Dezember 2013

Der Zustand des Formel-1-Rekordweltmeisters ist ernster als zunächst angenommen. Nach Angaben der Klinik in Grenoble erlitt Schumacher bei dem Sturz schwere Kopfverletzungen und ist in einem "kritischen Zustand".

https://p.dw.com/p/1AiKE
Michael Schumacher (Archivbild: afp/Getty Images)
Bild: Sascha Schuermann/AFP/GettyImages

Michael Schumacher sei bei der Einlieferung in das Universitätskrankenhaus in Grenoble nicht mehr bei Bewusstsein gewesen, teilte die Klinikleitung am Sonntagabend mit. Er sei mit einem "Schädel-Hirn-Trauma" eingeliefert worden, das "umgehend eine neurochirurgische Behandlung" erfordert habe, hieß es in einer Erklärung der behandelnden Ärzte. Der 44-Jährige befinde sich weiter in einem "kritischen Zustand".

Der frühere Formel-1-Fahrer war laut Polizeiberichten am Sonntagvormittag um kurz nach 11 Uhr abseits der markierten Pisten im Skigebiet von Méribel in den französischen Alpen gestürzt. Er trug zwar einen Helm, schlug aber offenbar mit dem Kopf auf einen Felsen. Die Polizeibehörden vor Ort setzten eine Untersuchungskommission ein, um die Unfallursache zu klären. Einen Zusammenstoß mit einem anderen Skifahrer gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht.

Laut seiner Managerin Sabine Kehm war Schumacher auf einer privaten Skitour unterwegs und bei dem Unfall nicht allein. Nach Medienberichten wurde er von seinem 14-jährigen Sohn begleitet.

Spezialist zur Behandlung eingeflogen

Schumacher wurde nach dem Skiunfall zunächst per Helikopter ins Krankenhaus nach Moûtiers geflogen und dann gegen 13 Uhr nach Grenoble verlegt. Dorthin reiste auch Professor Gérard Saillant. Der Chirurg hatte Schumacher bereits vor 14 Jahren nach dem schweren Rennunfall in Silverstone operiert. Saillant war früher Leiter einer Abteilung für Orthopädie und Traumatologie an der Pariser Klinik Pitié-Salpétrière und leitet inzwischen ein Institut zur Behandlung von Hirn-Erkrankungen.

Michael Schumacher nach Skiunfall im Koma

Zustand offenbar rapide verschlechtert

Im Laufe des Tages hatte es widersprüchliche Meldungen zum Gesundheitszustand des Verunglückten gegeben. Laut dem Leiter der Skistation von Méribel war Schumacher nach dem Sturz bei Bewusstsein. Er habe ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten, teilte die Skistation später mit, er schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Französische Medien berichteten von einer Hirnblutung. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.

Vor dem Krankenhaus in Grenoble wurden inzwischen Absperrungen aufgebaut. Immer mehr Fans des siebenmaligen Weltmeisters waren im Verlauf des Tages dorthin geströmt.

Sportidol ....

Seit einem Jahr fährt Schumacher nicht mehr in der Formel 1, ist aber sportlich nach wie vor aktiv. Neben dem Skisport gehören auch Fallschirmspringen und Motorradfahren zu seinen Passionen.

Michael Schumacher auf Skiern (Archivbild: picture alliance/AP)
Begeisterter Skifahrer Schumacher (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP

Mit einem Motorrad war Schumacher im Februar 2009 im spanischen Cartagena schwer verunglückt - damals wurde erst im Nachhinein deutlich, wie heftig der Unfall war. Schumacher hatte eine Fraktur im Bereich der Schädelbasis und eine in der Halswirbelsäule erlitten. Seinen schwersten Unfall in der Formel 1 hatte Schumacher 1999. Damals war er im Ferrari in Silverstone verunglückt und hatte sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen.

Schumacher ist der erfolgreichste Formel-1-Rennfahrer aller Zeiten, mit sieben Weltmeistertiteln und 91 Rennsiegen. Er beendete nach einem überraschenden Comeback im Jahr 2010 vor einem Jahr seine Formel-1-Karriere endgültig. Schumacher, der am 3. Januar 45 Jahre wird, lebt mit Frau und zwei Kindern in der Schweiz.

qu/se (dpa, afp, rtr)