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Empört über Geiseldrama in Nigeria

10. Mai 2014

Ausnahmsweise hat Michelle Obama die wöchentliche Rundfunkansprache ihres Mannes gehalten. Darin äußerte sie sich schockiert über die Entführung von über 200 Mädchen in Nigeria.

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Michelle Obama mit einem Schild : #bringbackourgirls (Foto: twitter)
Bild: Twitter

Normalerweise nehmen First Ladies nicht Stellung zur Außenpolitik der USA. Nachdem sich Michelle Obama aber der Twitter-Kampagne "Bring back our girls" ("Bringt unsere Mädchen zurück") anschloss, die übrigens auch von der deutschen Bundesregierung unterstützt wird, äußerte sie sich jetzt auch im Rundfunk dazu.

"Barack und ich sehen in diesen Mädchen unsere eigenen Töchter", sagte die Gattin von US-Präsident Barack Obama in der wöchentlichen Rundfunkansprache, die ansonsten immer ihr Mann hält. "Wir sehen ihre Hoffnungen, ihre Träume - und wir können uns die Qualen vorstellen, die ihre Eltern jetzt durchmachen."

Karte Nigeria Borno Chibok
Die Mädchen wurden im Nordosten Nigerias gekidnappt

Das Verbrechen sei von Terroristen begangen worden, die den Mädchen Schulbildung verweigern wollten. Viele Eltern in Nigeria zögerten, ihre Kinder zur Schule zu schicken, weil sie Angst hätten, dass ihnen etwas geschehe. Was in Nigeria passiere, sei aber kein Einzelfall, so die US-Präsidentengattin.

Weltweit gingen 65 Millionen Mädchen nicht in die Schule, sagte Michelle Obama. Ihr Ehemann habe der Regierung in Nigeria jede Hilfe angeboten, um die Mädchen zu finden und nach Hause zu bringen.

Demonstranten in Nigeria mit Plakaten (Foto: DW)
Fast Täglich kommt es zu Demonstrationen für die Freilassung der SchülerinnenBild: DW/K. Gänsler

Zu dem Verbrechen haben sich islamistische Terroristen der Gruppe Boko Haram bekannt. Die Mädchen waren vor knapp einem Monat verschleppt worden. Bis heute fehlt von ihnen jede Spur. In einem Bekennervideo hieß es, sie sollten als Sklavinnen verkauft werden. Die Gruppe Boko Haram, die im muslimisch geprägten Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten will, verübt seit 2009 immer wieder schwere Anschläge.

Nach den USA und Großbritannien boten weitere Länder der Regierung in Abuja ihre Hilfe an, darunter Frankreich, China und Kanada.

uh/ zam (dpa)