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Microsoft tief in den roten Zahlen

22. Juli 2015

Mit dem Kauf von Nokias Handy-Sparte wollte Microsoft groß ins Smartphonegeschäft einsteigen. Daraus wurde jedoch nichts. So muss der Windows-Riese den größten Quartalsverlust seiner Geschichte verkraften.

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Microsoft-Nokia-Debakel (Symbolbild: Reuters)
Bild: Reuters

Hohe Sonderlasten haben Microsoft einen riesigen Quartalsverlust eingebrockt. Von April bis Juni fiel unter dem Strich ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar (2,9 Mrd. Euro) an, wie der US-Softwarekonzern mitteilte. Schuld ist die Übernahme des Handy-Geschäfts des finnischen Unternehmens Nokia, die sich zu einem gigantischen Verlustgeschäft entwickelte.

Mehr als acht Milliarden Dollar abgeschrieben

Im Frühling 2014 hatte Microsoft noch einen Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar erzielt. Abschreibungen und Umbaukosten im Zusammenhang mit der 2014 übernommenen Handy-Sparte rissen jetzt tiefe Löcher in die Bilanz. Der Windows-Riese schrieb 7,6 Milliarden Dollar ab, inklusive anderer Sonderaufwendungen wurde das Quartalsergebnis sogar mit 8,4 Milliarden Dollar belastet.

Vor etwa zwei Wochen erst hatte Microsoft einräumen müssen, dass der insgesamt fast 9,5 Milliarden Dollar teure Zukauf sich zu einem Riesendebakel entwickelt hat. Mit Nokia-Smartphones wollte der Konzern Apple und Samsung angreifen. Doch die Geräte blieben ein Ladenhüter. Neben der Riesenabschreibung kündigte der Konzern an, 7800 Mitarbeitern die Jobs zu streichen.

Umsatz geht zurück

Auch beim Umsatz musste Microsoft Einbußen hinnehmen. Die Erlöse sanken um gut fünf Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar. Der PC-Absatz schwächelte weiter, die boomenden Cloud-Dienste und steigende Verkäufe der Spielkonsole Xbox konnten den Abwärtstrend nur teilweise abfangen.

Zudem enttäuschte das Geschäft mit Windows-Betriebssystemen und entsprechenden Lizenzen. Die neueste Version Windows 10 soll noch im Juli auf den Markt kommen und neue Kunden anlocken. Microsoft war früher mit seinem Windows-Programm unangefochtener Marktführer, das Betriebssystem läuft auf neun von zehn Computern. Angesichts des Siegeszugs von Smartphones und Tablets werden jedoch weniger herkömmliche PCs verkauft.

Anleger reagieren enttäuscht auf die Quartalszahlen. Die Microsoft-Aktie gab im nachbörslichen Handel 3,5 Prozent nach.

wl/qu (dpa, rtr)