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Politik

Millionengrenze bei Corona-Impfungen erreicht

16. Januar 2021

Knapp drei Wochen nach dem Impfstart haben in Deutschland mehr als eine Million Menschen eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sind etwa 1,26 Prozent der Einwohner des Landes.

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Deutschland Berlin | Coronavirus, Impfzentrum
Impfzentrum in BerlinBild: Kay Nietfeld/AFP/Getty Images

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden bis einschließlich Freitag 1.048.160 Impfungen übermittelt. Das entspricht etwa 1,26 Prozent der rund 83 Millionen Menschen, die in Deutschland leben. Die Impfrate dürfte laut RKI höher liegen, da die Meldungen aus den Bundesländern teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

Rund die Hälfte der Menschen wurde den RKI-Daten zufolge bislang aus beruflichen Gründen geimpft. Es kann sich dabei zum Beispiel um Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte mit sehr hohem Ansteckungsrisiko und um Personal in der Altenpflege handeln. Die meisten weiteren wurden aufgrund ihres hohen Alters geimpft oder weil sie in einem Pflegeheim leben.

Symbolbild | Deutschland | Coronavirus | Lockdown
Wie lange noch werden Deutschlands Einkaufsstraßen so verwaist aussehen? Hier die Limbecker Strasse in EssenBild: Rupert Oberhäuser/imago images

Für einen vollen Impfschutz ist eine zweite Impfdosis gegen den Erreger SARS-CoV-2 nach etwa drei Wochen notwendig. Nach der zweiten Injektion dauert es in der Regel noch eine Woche, bis von einem vollen Impfschutz ausgegangen wird.

Eine zweite Impfdosis erhielten bislang nur wenige Menschen. Da die Impfkampagne vor rund drei Wochen begonnen hatte, dürfte die Zahl der Komplettimpfungen in den kommenden Tagen jedoch deutlich zunehmen.

Transporterleichterungen für Temperatur-empfindlichen BioNTech-Impfstoff 

Am Freitag hatte eine Ankündigung des US-Herstellers Pfizer für Irritationen gesorgt, wonach in den kommenden Wochen wegen Umbauarbeiten in einem Werk im belgischen Puurs deutlich weniger Impfstoff des deutschen Pfizer-Partners BioNTech geliefert werden könne. BioNTech teilte inzwischen mit, ab dem 25. Januar sei wieder eine Rückkehr zum bisherigen Zeitplan für die Lieferungen möglich, ab 15. Februar würden die Lieferungen sogar gesteigert. Die Auswirkungen des Engpasses auf Deutschland sind zunächst unklar. Zwischen dem 18. und dem 25. Januar waren bislang keine Lieferungen geplant. Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer wurde Ende 2020 als erster in der EU zugelassen, inzwischen wird auch das Präparat des US-Herstellers Moderna in Deutschland und der EU eingesetzt.

Mit Erleichterung wurde eine aktualisierte Handlungsempfehlung des Herstellers BioNTech zu seinem Impfstoff aufgenommen. Demnach kann das Präparat nun auch schon als fertige Dosis in der Spritze bis zu sechs Stunden bei 2 bis 8 Grad transportiert werden.

Deutschland Berlin | Coronavirus, Impfzentrum
Kleiner Einstich - große WirkungBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von einer guten Nachricht besonders für Pflegebedürftige, die zu Hause auf eine Impfung warten. Dass helfe ganz praktisch beim Kampf gegen die Pandemie, sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur. Bisher wurde empfohlen, dass schon verdünnte impffertigte Präparat nicht zu transportieren und bis zur Impfung bei minus 70 Grad gekühlt zu lagern.

Bund und Länder ringen um weitere Corona-Verschärfungen

Bund und Länder beraten am Dienstag angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen erneut über die weiteren Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Ursprünglich war das nächste Treffen erst für den 25. Januar vorgesehen. Im Raum stehen neue Verschärfungen des Lockdowns.

Am Samstagmorgen meldete das Robert Koch-Institut 18.678 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Die Zahl der Toten stieg um 980. Die Sieben-Tages-Inzidenz, die angibt, wie viele Menschen sich binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt haben, lag bei 139,2. Ziel der Politik ist eine Inzidenz von unter 50, um Infektionsketten nachverfolgen zu können.

qu/uh (dpa, afp, rtr)