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documenta 14 vor der Pleite gerettet

12. September 2017

Die größte Kunstschau der Welt stand kurz vor der Insolvenz. Das Land Hessen und die Stadt Kassel mussten finanzielle Unterstützung leisten. Hat sich die Ausstellung mit ihrem zweiten Standort Athen übernommen?

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Deutschland Kassel - Documenta: Vollendung des Bücher-Pantheons
Bild: picture-alliance/dpa/S. Pförtner

Die documenta hat ihren Gesamtetat von 37 Millionen Euro überzogen. Das Defizit soll nach Informationen der Zeitung "Hessische/Niedersächsische Allgemeine" insgesamt 7 Millionen Euro betragen. Das Land Hessen und die Stadt Kassel haben nun gemeinsam eine Bürgschaft von 3,5 Millionen übernommen. Über die genaue Höhe des Defizits haben sich die Gesellschafter aber noch nicht äußern wollen. "Als Aufsichtsratsvorsitzender kann ich bestätigen, dass mich die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum GmbH Ende August 2017 über drohende finanzielle Engpässe informiert hat", sagte der Oberbürgermeister von Kassel, Christian Geselle, am Dienstag (12.09.2017). Den Grund für die Pleite nannte er nicht. Das Land Hessen und die Stadt Kassel seien in die Bresche gesprungen, damit die documenta GmbH bis zu ihrem Abschluss am Wochenende weiterhin zahlungsfähig ist.

documenta 14 Kassel - Pressekonferenz
Adam Szymczyk schweigt bislang zum DefizitBild: picture-alliance/dpa/S. Pförtner

documenta stand kurz vor der Insolvenz

Geselle sagte, auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats habe die Geschäftsführung die finanzielle Lage dargestellt und einen "aktualisierten Liquiditätsplan" vorgelegt. Die Gesellschafter - Stadt Kassel und Land Hessen - hätten vereinbart, dass die documenta auch darüber hinaus zahlungsfähig bleiben soll. "Dazu werden derzeit Sicherheitszusagen der Gesellschafter vorbereitet, damit die finanzielle Ausstattung der Gesellschaft wieder sichergestellt wird." Die Geschäftsführung müsse nun einen Bericht zur wirtschaftlichen Lage vorlegen. Parallel sei eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt worden.

Besucherrekord zur Halbzeit in Kassel

445.000 Kunstinteressierte sahen sich die Ausstellung im Friedricianum und den weiteren Ausstellungsorten bis zur Halbzeit Ende Juli an. Das sind 17 Prozent mehr als vor fünf Jahren zur Halbzeit der documenta 13 (2012). Der künstlerische Leiter Adam Szymczyk zog daher eine positive Zwischenbilanz. Ebenso die Geschäftsführerin Annette Kulenkampf: "Sehr zufrieden können wir auf den bisherigen Verlauf der documenta 14 in Athen und Kassel zurückblicken", sagte sie.

documenta endet am Wochenende

Die documenta ist die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst und wird seit 1972 alle fünf Jahre veranstaltet. In diesem Jahr war mit Athen erstmals eine weitere Stadt gleichberechtigter Standort der documenta. Die Ausstellung in Athen war bereits Mitte Juli nach 100 Tagen zu Ende gegangen. In Kassel dauert die documenta noch bis zum Sonntag (17.09.2017) an. Mehr als 160 Künstler zeigen dort an 30 Standorten ihre Werke.

so/nf (dpa, KNA, HNA)