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Politik

Tote bei Häftlingsaufstand in Hochsicherheitsgefängnis

8. November 2018

In Tadschikistan sind mindestens 20 Menschen bei einem Häftlingsaufstand in einem Gefängnis getötet worden, darunter auch Gefängniswärter. Auslöser soll der Angriff eines inhaftierten IS-Täters gewesen sein.

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Der zentraler Panjshanbe Platz in der tadschkischen Stadt Chudschand Bild: Imago/snapshot/H. Hagedorn

Vertreter der Sicherheitsbehörden haben gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigt, dass etwa 20 Häftlinge und zwei Wachleute bei Kämpfen in dem Gefängnis von Chudschand im Norden der zentralasiatischen Republik getötet wurden. Häftlinge hätten dabei Werkzeuge aus einer Gefangenenwerkstatt als Waffen eingesetzt. Chudschand ist die zweitgrößte Stadt in Tadschikistan und liegt ungefähr 300 Kilometer von der Hauptstadt Duschanbe entfernt. In der dortigen Haftanstalt sind Insassen untergebracht, die für schwere Straftaten zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, darunter Mörder und Islamisten.

Ein Mitarbeiter des Innenministeriums gab gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters an, dass der Aufstand entstand, weil ein Insasse einen Gefängniswärter Angriff. Demnach ordneten die Behörden den Insassen der Terrormiliz "Islamischer Staat" zu. Ein Beamter aus Sicherheitskreisen bestätigte Reuters, dass das Gefängnis die Sicherheitskräfte rief, um den Aufstand niederzuschlagen.

Bereits 2016 waren bei einem Ausbruchsversuch aus dem Gefängnis ein Häftling und ein Wächter getötet worden. Nach Behördenangaben wollten sich die Ausbrecher damals dem IS anschließen. Aus dem armen, zentralasiatischen Land kommen immer wieder Berichte über die Verhaftung und Verurteilung islamistischer Kämpfer. Im Juli dieses Jahres erklärte sich der "Islamische Staat" für eine Attacke verantwortlich, bei der vier Touristen aus westlichen Ländern getötet wurden.      

ah/sti (rtr, afp)