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Minenarbeiter vor Ultimatum

19. August 2012

Nach dem Blutbad in der Platinmine Marikana in Südafrika stehen die Arbeiter vor einem Rauswurf. Die Betreibergesellschaft Lonmin hat den Streikenden ein Ultimatum bis zu diesem Montag gesetzt.

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Arbeiter der Platinmine Marikana mit selbstgebauten Speeren (Foto:picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Sie müssten ihren Job jetzt wieder aufnehmen, erklärte ein Sprecher der Betreiberfirma Lonmin. Ansonsten würden sie entlassen. Der Streik für bessere Löhne in der Mine Marikana war am Donnerstag in tödliche Gewalt umgeschlagen. Polizisten erschossen 34 Minenarbeiter und verletzten 78 weitere.

Südafrika: Polizeieinsatz wird untersucht

Eine Rückkehr zum Arbeitsplatz lehnen die Arbeiter allerdings ab: "Menschen sind gestorben, wir sind wütend. Wenn wir zur Arbeit zurückkehren, ist es, als wären sie umsonst gestorben", sagte der Vorarbeiter Fezile Magxaba.

Zuma ordnet Staatstrauer an

Staatschef Jacob Zuma hatte eine einwöchige Staatstrauer für die insgesamt 44 Opfer der Ausschreitungen angeordnet – sie beginnt an diesem Montag. Vor dem Polizeieinsatz vom Donnerstag waren bereits zehn Menschen bei Gewalt zwischen zwei Gewerkschaften getötet worden, darunter zwei Polizisten. Die Nation stehe unter Schock, erklärte Zumas Büro. Unterdessen nahm eine interministerielle Untersuchungskommission ihre Arbeit auf.

Die Polizei rechtfertigte den Einsatz als Selbstverteidigung nach einem Angriff der Protestierenden. Dagegen werfen ihr Kritiker vor, der Einsatz von Gewalt - um die Menschenmenge unter Kontrolle zu bringen - sei unverhältnismäßig gewesen.

Seit dem 10. August haben die rund 3000 Kumpel ihre Arbeit niedergelegt. Für Minenbetreiber Lonmin, dem weltweit drittgrößten Platinproduzenten, ist die Aktion illegal.

uh/ml/hp (afp,dapd)