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Mit frischem Geld geflutet

30. November 2011

Die großen Notenbanken intervenieren +++ Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt +++ Wenn die Krise Deutschland erreicht +++ Das arme Bulgarien ist ein großer Gewinner in der Griechenlandkrise

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"Wir erreichen nun die entscheidende Phase, um die Krisenreaktion der Europäischen Union fertigzustellen und zu beschließen", hat EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn heute Mittag gesagt. Der Kampf gegen die Schuldenkrise duldet keinen Aufschub mehr, das scheint inzwischen allen klar zu sein. Und sogenannten Handlungsbedarf haben auch die großen Zentralbanken gesehen. Denn der Blick auf die Börse ließ uns heute staunen: Der Dax lag unerwartet deutlich im Plus. Wir schauten genauer hin und stellten fest: Die Zentralbanken werden die Märkte mit frischem Geld versorgen. An den Börsen wurde das Vorhaben begrüßt, der Handel blühte auf.

Wenn wir uns in der aktuellen europäischen Staatsschuldenkrise auf eines verlassen konnten, dann war es das: Welche schlimmen Nachrichten auch immer die Börsenkurse rauf- und vor allem runterjagten: Deutschland blieb davon bemerkenswert unberührt. Die deutsche Handelsbilanz ist ungetrübt, es entstehen neue Arbeitsplätze, die Zahl der Arbeitslosen liegt konstant unter drei Millionen. Das ist zwar immer noch eine schmerzhaft große Zahl – aber es ist die beste Bilanz seit rund zwanzig Jahren. Heute wurden in Nürnberg die neuesten Arbeitsmarktzahlen vorgelegt und siehe da: Auch im November hat der Arbeitsmarkt der Krise getrotzt.

Aber das muss nicht so bleiben: Die Staatsschuldenkrise wird auf Deutschland durchschlagen und ihre Wirkung am Arbeitsmarkt entfalten, da ist sich Heiner Flassbeck sicher. Wir haben den deutschen Wirtschaftswissenschaftler, der bei der UN-Welthandelsorganisation UNCTAD arbeitet, interviewt.

Wir sagen gern, dass Katastrophen oder wirklich schlimme Krisen nur Verlierer kennen würden. In den Finanzkrisen der letzten Jahre stimmt das aber nicht ganz. Denn das Geld, das an den Börsen verbrannt wird, ist nicht einfach weg – jedenfalls nicht das ganze Geld. Das haben jetzt eben nur andere. In der aktuellen griechischen Staatsschuldenkrise ist das auch so. Aber wenn wir schauen, wer von Athens Malaise profitiert, dann sehen wir – Bulgarien. Ausgerechnet Bulgarien, das ärmste Land innerhalb der EU.

Moderation: Dirk Ulrich Kaufmann
Redaktion: Henrik Böhme